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Kurz oder Lang
Gute Absichten zu haben, behaupten viele. Die Hintergründe einer Absicht stellen sich
meist erst über einen Zeitrahmen heraus. Kurz oder lang wird die
wahre Absicht davor und dahinter erkennbar. Vorsätzliches Handeln
wird dann von Anfang an deutlich erkennbar. Es dreht sich um
Machterhalt – dazu braucht es Masse, ein Lobbying und ein
aufgeblähtes Feindbild. Am besten ein Feinbild, das aufgrund seines
Fremdseins und seiner Sprachlosigkeit sich eben gut dafür eignet.
Seit den Flüchtlingsströmen im Jahr 2015 hat man nach
klassizistisch-strategischen Mustern ein Feindbild ausgemacht und
weiter ausgebaut. Da haben die ganzen Kunst- und Kulturbestrebungen
offensichtlich politisch wenig gebracht, ausser die Bewusstwerdenden
hin und her zu schieben, die in ihrer Absicht sich wiederum wieder in
ihrem inneren Kreis drehen. Die erweiterten Kreise denken gerade
europäische Militärstrategen, die befremdender als die Fremden
werden. Sie kommen mit behaupteter Einsichtigkeit von dieser Erde wie
der Wolf im Schafspelz. Und eben von dieser Erde aus wurden genau
jene Satelliten bedient, über die Flüchtlingsströme und Routen
gezielt gesteuert und manipuliert wurden. Dass logistische Einheiten
von Asien aus operierten und von dort aus Schleusensysteme aufgebaut
haben, ist klar wie deutlich; ebenso wird deutlich, dass eine Masse
bei allem „Schaffenswillen“ die Absicht des Nichtwillens bereits
in sich trägt. Ein bewusster Akt der Destabilisierung wird über die
Zeit erkennbar. Als politisches Kalkül. Die Fremden spielen kurz
oder lang eine völlig überbewertete Rolle. Nur war die Wucht und
deren Konsequenzen kaum abschätzbar, von terroristischen Aktivitäten
gar nicht zu sprechen. In Flüchtlingsströmen bewegen sich ja nicht
nur asylrelevante Personen, sondern es kommen auch ehemalige Söldner,
Spitzel, radikale Fundamentalisten u.a. Ihr Krieg ist hier nicht, wie
dort nicht, zu lösen. Wenn wir den Kern ins Hier und ins Jetzt
verlegen, wird unser politisches System und der Rechtsstaat in Frage
gestellt. Die gute Absicht von Integration reicht oftmals nicht aus,
das wird kurz oder lang sichtbar werden, auch wenn wir es gerade
jetzt noch nicht sehen wollen. Jedoch sind grundlegende
Radikalisierungsmuster schon sichtbar, ebenso die Zunahme von Gewalt.
Diese schwappt beinahe unkontrolliert über Cybernetzgrenzen wie
Personen und steigert das gesamteuropäische Paranoiapotential. Das
schaukelt sich gerade wechselseitig hoch und spaltet, anstatt gerade
in diese globale Unsicherheit hinein Allianzen und Einheiten zu
bilden. Demokratiebewusstsein und Sozialstaat sind mehr als
gefordert. Es geht um die Wertschätzung und den Ausbau des direkten
demokratischen Modells. Die Kunst ist dabei mehr als die
Fragestellerin um eine gute Absicht. Die Kunst ist auch mehr als ein
Schlagsatz, der ein Versprechen werbestrategisch in den öffentlichen
Raum hinein verspricht und das Ich wieder an den Anfang positioniert.
Und dieses Ich gibt sich irdisch genug und spielt mit einer Absicht,
die sich nicht definieren möchte – die reine Absicht eben. Im
Wahlkampf sieht man gute Absichten, die im Kern vielleicht rein
erscheinen mögen, kurz oder lang aber als Fakeprotokolle erkennbar
werden. Da wird genau das Gegenteil auszementiert, von dem was
beabsichtigt war, um eine randerwertigen Masse Zugeständnisse zu
machen, die man längst gemacht hatte. Slogans kommen im Vorfeld halt
immer gut. „Ich bin Hybrid“ habe ich im Vorüberfahren gerade
gelesen. Das funktioniert. „Ich bin Du“, habe ich in einem
begehbaren 3-D-Labyrinth in Tresporti an der Lagune von Venedig
gelesen, dort wo Fragestellungen des Zwischenmenschlichen sich
zielführend zueinander bewegen. Die Metamorphose im buberschen Sinn
erinnert mich an die Eröffnung des letzten steirischen herbstes im
HDA, wo das Wort „Brüderlichkeit“ im Zentrum des HDA stand. Das
Du wird zum Zentrum über alle Fragen erhaben, dazwischen liegt die
alles zusammenfügende Liebe, und diese ist keinesfalls eine bloss
gute Absichtserklärung. Wie Liebe die Wahl ausgehen lassen wird,
lässt sich nur prognostizieren, wie Kunst sich global einbringen
wird müssen, zeigen die trails ueber unsere Köpfen. Diese sollten
existentielle Fragestellungen zulassen und erörtern, ohne zuviel
verschwörungstheoretische Zuckerwatte in unsere Köpfe zu lassen.
Die Wahrheit war immer zumutbar. Atmosphere von Joy Division im Ohr
zähle ich die con-chem-trails am Himmel, im Wissen, dass in diesen
Flugzeugen keine wahrlich Verfolgten eingeflogen werden. „Always
danger. Don´t walk away. In silence.“ Einen Kreis denken, ist für
mich eine wahre Herausforderung, um einen erweiterten Kreis zu öffnen
und Kreisläufe zu schliessen. Vieles wird uns den Rücken zuwenden,
wie in den Bildern von Stefanie Hödlmoser, in der Gotischen Halle
gerade zu sehen. Hier endet auch der Kreislauf im rückbezüglichen
Labyrinth, dort wo der Anfang ebendort endet.
Ausstellung:
Reinhard Roy „Einen Kreis denken.“
MUWA Ausstellungseröffnung am 15.9.2017 ...
Ausstellung:
Reinhard Roy „Einen Kreis denken.“
MUWA Ausstellungseröffnung am 15.9.2017 ...
[Artikel/n.nagy/01.09.2017]
Artikel/n.nagy
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