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Veranstalter gefährden die Pressefreiheit – und Medien unterstützen sie dabei

Immer mehr Veranstalter – vor allem kommerzielle, zunehmend aber auch nichtkommerzielle, mit öffentlichen Geldern subventionierte – verweigern Journalisten, die über deren Veranstaltungen berichten wollen, die Herausgabe von kostenlosen Pressekarten bzw. verknüpfen diese Herausgabe mit dem Zwang zurmVorankündigung. Während „kleine“, mit wenig finanziellen Mitteln ausgestattete Kulturinitiativen problemlos Pressekarten zur Verfügung stellen, werden ihre „großen“ Kollegen aus üppig budgetierten Häusern, Festivals etc. immer dreister in dieser Art der Unterbindung von freiem Journalismus und Kritik. In Zeiten des fortgeschrittenen Neoliberalismus wird auf diese Weise vormals kritische Reflexion von der Kulturindustrie zur Bereitstellung ihrer Begleitmusik degradiert.

Aber setzen sich alle Medien gegen ihre Infragestellung zur Wehr? Nein, ganz im Gegenteil: Viele von ihnen leisten den Zensurversuchen kommerzieller Veranstalter fröhlich Vorschub. An die Stelle von unabhängigem Journalismus treten immer häufiger sogenannte Medienpartnerschaften. Sie propagieren „Partnerschaft“-Veranstaltungen und rezensieren sie in längst vergangen geglaubter Hofberichterstattung. In diese Malaise passen auch die Bestechungsversuche diverser Plattenfirmen, die ihre Inserate von der Publikation von Artikeln über „ihre“ Künstler abhängig machen.

Andere Medien wiederum haben ihren kritischen Rezensionsteil längst auf dem Altar des Ankündigungsjournalismus geopfert und tragen so ihrerseits zur fortschreitenden Abhängigkeit von Veranstaltern, der Senkung ihres inhaltlichen Niveaus und der Hinterslichtführung der Öffentlichkeit bei, der sie verpflichtet zu sein den Anschein geben. Auf der Strecke bleiben kritisches Denken, Seriosität und Demokratiebewusstsein, sprich: der Wille zum unabhängigen Journalismus.

Unter diesen fatalen Bedingungen wird der hart erkämpften Pressefreiheit quasi durch die Hintertür der Garaus gemacht. Wir fordern daher dringend dazu auf, dass sich sowohl Print- als auch Rundfunkmedien für ihre redaktionelle Unabhängigkeit stark machen, und dass Veranstalter, die in den Genuss öffentlicher Gelder, Subventionen etc. kommen, sich zur Herausgabe von Pressekarten für Journalisten verpflichten bzw. dazu verpflichtet werden, die eine Berichterstattung öffentlicher Geschehnisse glaubhaft ankündigen und realisieren.

Andreas Fellinger, Musikjournalist (Hg.: freiStil, Magazin für Musik und Umgebung)

Dr. Nina Polaschegg, Publizistin, Musikjournalistin (SWR, ORF, Deutschlandfunk

Dieser Text ergeht gleichlautend an alle österreichischen Journalismus-Interessensverbände

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[Artikel/medialis/24.06.2011]





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