kig Kultur in Graz. Plattform f?r interdisziplin?re Vernetzungsarbeit.

Lesen Programm Kulturarbeit Kurse Ausschreibung Jobs ausLage ?ber uns Links




´^` zurück    ! neu...     * alle kategorien


Anita Hofer IG Kultur Steiermark im Kleine Interview

Frau Hofer, Ihnen erscheint hier und jetzt die gute Kulturfee und sagt, Sie hätten drei Wünsche frei. Die da wären?

ANITA HOFER: Nur drei, ojeoje! (lacht). Nun, erstens die Erhöhung des Kulturbudgets im Land um mindestens 25 Prozent, es ist nämlich mit 0,9 Prozent vom Gesamtbudget das kleinste in ganz Österreich. Zweitens Augenhöhe von Kulturschaffenden und Verwaltung: In der Steiermark sind etwa die Abrechnungsmodalitäten für Subventionen höllisch kompliziert. Ende September gibt es erstmals Gespräche mit der Landeskulturabteilung darüber; wir werden Abrechnung je nach Förderhöhe vorschlagen, damit nicht einer, der 2000 Euro erhält, dieselbe Papierschlacht schlagen muss wie der mit 200.000 Euro. Und dritter Wunsch: Landes- und Bundesregierung sollen das Gehaltsschema der IG Kultur anerkennen, es geht um gerechte Entlohnungen, Honorare, Kollektivverträge.

Jetzt wissen wir alle, dass der Kulturbereich kein Märchenwald ist. Das kommende Doppelbudget wird wohl weitere Verschärfungen bringen. Haben Sie Bedenken?

HOFER: Ja, dass es zur Ausdünnung der kulturellen Vielfalt kommt. Überall werden ja Zusammenlegungen geplant, dadurch zerstört man die Heterogenität. In unserer pluralistischen Gesellschaft wäre genau der umgekehrte Weg notwendig, damit alle Bevölkerungsteile an Kultur teilhaben können. Dazu müsste aber die Regierung Grundlagenforschung über kulturelle Entwicklungen betreiben und sich an den Realitäten orientieren.

Synergien können aber auch Chancen bieten.

HOFER: Kleine Initiativen suchen ja schon lang selbst Synergien und Kooperationen. Die Kulturpolitik wünscht sich das aber top down statt bottom up. In der EU-Förderpolitik werden Strukturen bereits gebrochen, die bisher nur Großes förderten. Sogar dort hat man erkannt, wie wesentlich gerade Basisarbeit ist und dass man auf regionale Spezifika Rücksicht nehmen muss.

Bedeutet eventuell noch weniger Kulturbudget automatisch "surviving of the fittest"?

HOFER: Man soll nicht dauernd den Teufel an die Wand malen. Und ich fürchte auch nichts, weil wir die Budgetuntergrenze ohnehin schon erreicht haben, mit der eine Kulturlandschaft aufrechterhalten werden kann. Aber alle sind schon neugierig, wie Kulturlandesrat Christian Buchmann sich im Fall des schlimmsten Falles verhalten wird - kämpferisch oder ganz pragmatisch? "Surviving" ist übrigens schon im Gange, wie wir bei unseren Mitgliedern merken: Kleinere Initiativen, die nur Projektförderung kriegen, leiden immens unter Kürzungen. Die Fittesten werden letztlich wohl die sein, die dem Kulturverständnis der jeweils Regierenden entsprechen.

Mit den Plänen der Reformpartner wurden selbst Sozial- oder Behindertenvereine gekürzt. Da kann die Kultur wohl nicht gut die berühmten drei Affen mimen und sagen: "Geht uns nix an!" Oder?

HOFER: Man soll den Kulturbereich nicht separieren und so tun, als ob das ein nettes Hobby von ein paar netten Leuten wäre. Da geht es um Existenzen, die in der freien Szene jetzt schon zu 33 Prozent unter der Armutsgrenze arbeiten. Kulturpolitik müsste also auch Sozialpolitik sein. Und Wirtschaftspolitik, schließlich ist die Kreativwirtschaft der Bereich, der am stärksten wächst. Da geht es nicht bloß um Liebhaberei, sondern um Arbeitsplätze.

Fehlen denn diesbezüglich echte Dialoge mit der Politik?

HOFER: Gar nicht so sehr wie die notwendigen Handlungen daraus. Wir von der IG Kultur haben jedenfalls das Gefühl, dass unsere Expertise ignoriert wird, dass der Zug in eine gewisse Richtung rast....Weiterlesen unter: www.kleinezeitung.at/nachrichten/kultur/3119299/kultur-politisches-arbeitsfeld.story
...




[News/medialis/18.09.2012]





    News/medialis


    18.09.2012 Anita Hofer IG Kultur Steiermark im Kleine Interview

    27.09.2011 Das ganze Leben wird zur Online-Show

    24.06.2011 Veranstalter gefährden die Pressefreiheit – und Medien unterstützen sie dabei

    23.12.2010 Schweigeminute gegen Ungarns neues Mediengesetz

    #modul=kig_rotation##where aktiv=1# #modul=kig_rotation#

    Volltextsuche
    KiG! Mailingliste: @

    CROPfm

    <#no_bild#img src={bild}>{text}
    <#no_bildklein#img src={bildklein}> {headline}





    KiG! lagergasse 98a - A - 8020 graz - fon & fax + 43 - 316 - 720267 KiG! E-Mail.