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Wem gehört die Stadt?


16.08.2013 | 18:41 |  Von Karin Tschavgova (Die Presse)

Es beginnt im Kleinen – doch was passiert, wenn der Trend zur Privatisierung des städtischen Raums weitergeht? Am Beispiel von Graz.


Soll die Rede sein von der Stadt, so stellt sich vorweg die Frage, was Stadt eigentlich ist und was sie ausmacht. Reden wir alle vom selben, wenn wir von „der Stadt“ sprechen? Eine allgemein gültige Definition von Stadt gibt es nicht. Wie auch, wird der komplexe Organismus Stadt doch einem steten Transformationsprozess unterzogen und außerdem von den verschiedenen Akteuren der Stadt aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln wahrgenommen. Als kleinster gemeinsamer Nenner für den Begriff können Dichte, Diversität und gemeinsamer Raum stehen.

Für den Soziologen Richard Sennett ist die Stadt „eine Siedlungsform, die die Begegnung einander fremder Menschen wahrscheinlich macht“. Diese ist demnach der Ort der Sozialisation, an dem Menschen das Fremde und andere kennen und tolerieren lernen. Auf lange Sicht gesehen gelingt dies allerdings nur, wenn jeder Raum bekommt, und Segregation nicht stattfindet. Was in Urlaubsdestinationen unser Interesse findet, sollten wir auch zu Hause in Kauf nehmen, denn wir wissen: Öffentliche Räume erzeugen nicht per se Urbanität, sondern sind nur dann vitale Orte der Begegnung, wenn sie von allen Gruppen einer Stadtgesellschaft in Gebrauch genommen werden können. Klar, dass damit Konfliktpotenzial gegeben ist.

Städte, die sich im Vergleich zu anderen profilieren und ihren Werbewert steigern wollen, die teures Stadtmarketing betreiben, um „marktgerecht“ zu agieren und Investoren anzuziehen, scheuen solche Konflikte jedoch wie der Teufel das Weihwasser. Der umfassenden ökonomischen Verwertung, Kommerzialisierung und Privatisierung des städtischen Raums sind demnach sowohl Randgruppen im Weg wie auch „Leerstellen“ im Stadtraum, die keiner Verwertungslogik folgen.

Graz, die schöne Südliche, die von Jahr zu Jahr mehr Touristen anzieht und seit geraumer Zeit auch wieder wächst, ist ein Beispiel solcher Bestrebungen und unterscheidet sich damit nicht von Entwicklungen anderer europäischer Städte mit ähnlicher Attraktivität. Die Stadt wird „herausgeputzt“ – zentrale Gebiete werden saniert, umgebaut und im Sinne städtischer Verdichtung mit Neuem aufgefüllt und überbaut. Nicht immer geschieht dies im Interesse der Stadt und ihrer Bewohner, wenn man darin alle, deren Lebensraum die Stadt ist, einschließt.

An Beispielen mangelt es nicht. Wenn sich ein renommiertes Schuhgeschäft in der Herrengasse ein neues Outfit gibt und der umgebaute Laden den zuvor intensiv öffentlich genützten Durchgang zum dahinter liegenden Färberplatz als Geschäftsfläche inhaliert, so stellt dies eine Einschränkung freier Bewegung dar, auch wenn der Durchgang als private Fläche nur eine jahrzehntelang ersessene Dienstbarkeit war. Dasselbe gilt für das größte Warenhaus der Innenstadt. Wo früher eine öffentliche Passage eine verkehrsberuhigte Abkürzung von der Sackstraße in die Murgasse ermöglichte, müsste sich der Flaneur heute zwischen Pulten und Regalen mit Waren durchschlängeln, wollte er diesen Weg weiterhin nehmen. Die Absicht ist deutlich. Nur der Konsument ist als Passant erwünscht. Genau dieser ökonomischen Handlungslogik entspricht eine absurde, inzwischen wieder zurückgenommene Maßnahme des Grazer Bürgermeisters, der das zentrale Brunnendenkmal auf dem Grazer Hauptplatz mit Büschen in Töpfen umzäunen ließ, damit sich Trinker und Obdachlose nicht niederlassen können. Der Konsum von Alkohol ist auf diesem Platz per Verordnung verboten, allerdings nur, solange nicht Megaevents wieder jährliche Adventmarkt und das „Aufsteirern“-Fest stattfinden, das die Innenstadt für ein Wochenende im September für viele ohnehin lärmgeplagte Bewohner zur exterritorialen Zone werden lässt.

Konsumfreie öffentliche Räume hingegen sind rar und werden weiter beschnitten. Zurzeit denkt der Bürgermeister laut über eine „bessere“ Nutzung des Forum Stadtpark nach, dem er im Erdgeschoß ein Café verordnen will. Mag sein, dass die Aktivitäten und der kreative Output dieser international renommierten Institution derzeit (wie übrigens auch in früheren Zeiten) weder mehrheitsfähig noch für die Masse anziehend sind. Dies mit der Beschneidung des Freiraums zur künstlerischen Entfaltung zu beantworten ist unakzeptabel und einer Stadt nicht würdig, die sich rühmt, Brennpunkt einer kreativen Szene zu sein.

weiterlesen auf: http://diepresse.com/home/spectrum/architekturunddesign/1442249/Wem-gehoert-die-Stadt

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