kig Kultur in Graz. Plattform f?r interdisziplin?re Vernetzungsarbeit.

Lesen Programm Kulturarbeit Kurse Ausschreibung Jobs ausLage ?ber uns Links




´^` zurück    ! neu...     * alle kategorien


selbst_ständig_sein

Immer mehr Menschen schaffen sich selbst ihren Arbeitsplatz und gründen Ein-Personen-Unternehmen, kurz „EPU“ genannt. Auch im Kulturbereich erkennen viele die Vorzüge der Selbstständigkeit – vor allem in Bezug auf die drastischen Budgetkürzungen. Kultur in Graz hat sich umgesehen und die Fotografin Jasmin Schuller getroffen.


Laut Wirtschaftskammer Österreich gibt es rund 225.600 Ein-Personen-Unternehmen. Die Gründe für Selbstständigkeit sind vielfältig, einer davon ist die Tatsache, dass Firmen sehr zurückhaltend bei der Schaffung von Arbeitsplätzen vorgehen und dauerhafte Anstellungsverhältnisse prozentual kontinuierlich abnehmen. Dienstleistungen werden auch oft von außen zugekauft, gleichzeitig steigt die Zahl befristeter Teilzeitbeschäftigungen, freier Dienstverträge und selbstständiger Tätigkeiten auf der Basis von Honoraren oder Werkverträgen. Demgegenüber werden einerseits immer mehr Beschäftigungsformen in umfassendere Pflichtversicherungen einbezogen, andererseits werden die entstehenden Sozialversicherungskosten immer stärker auf die Versicherten verschoben. Dazu gehört auch, dass die nunmehr verpflichtende Arbeitslosenversicherung von freien DienstnehmerInnen – analog den Kosten für Kranken- und Pensionsversicherung – vom gleich gebliebenen Honorar abgezogen wird. Diese Rahmenbedingungen schaffen schwierige Lebensumstände für selbstständig Arbeitende. Durch die Regel, wonach sich Sozialversicherungspflicht und gleichzeitiger Arbeitslosengeldbezug ausschließen, wird die Arbeit im Kunstbereich weiterhin erschwert. Die Konsequenz aus diesen Entwicklungen ist, dass Aufträge und bezahlte Tätigkeiten nun des Öfteren abgelehnt werden müssen, um den Anspruch auf Arbeitslosengeld erhalten zu können.


Anstatt jedoch orientierungs- und arbeitslos auf eine angestellte Arbeit zu warten, machen sich viele Menschen mit ihrer eigenen Geschäftsidee selbstständig und schaffen auch die enorme Hürde. Eine geglückte Version der Selbstständigkeit lebt Jasmin Schuller (http://jasminschuller.com). Bevor sie sich selbstständig machte, arbeitete sie in einem Fotostudio. Warum sie nun nicht mehr Angestellte ist? „Ich hab' mir gedacht, das kann ich allein wohl auch machen.“ Mit diesem Gedanken ist sie nicht allein, denn nach einer Umfrage des WKO wollen über 60 Prozent der GründerInnen durch ihren Schritt in die Selbstständigkeit die Verantwortung, die sie als Angestellte in Unternehmen getragen haben, in einem eigenen Betrieb umsetzen. Weitere Beweggründe liegen für Jasmin ebenfalls auf der Hand: „Ich habe mehr Freiheiten, eine flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung und kann selbstständig arbeiten.“


Ein-Personen-Unternehmen sehen sich jedoch durch steuer- und sozialversicherungsrechtliche Erfordernisse in ihrer Geschäftstätigkeit oft beeinträchtigt. Auch hohe Beiträge zur Pensionsversicherung, bürokratische Hindernisse und administrative Belastungen (Steuererklärung, Genehmigungen) wirken hemmend auf die Geschäftstätigkeit. Mehr als ein Drittel beklagt die Begrenzung im Bereich der steuerrechtlichen Absetzbarkeit, wie zum Beispiel bei gemischt genutzten Arbeitsräumen.


Jasmin teilt sich ein Büro mit anderen kreativ Schaffenden, denn sie müsse 50% der Einnahmen abgeben und dann auch noch Miete bezahlen: „Das ist nicht so einfach.“ Rund ein Viertel der Ein-Personen-Unternehmen empfinden die rechtlichen Rahmenbedingungen als eine große Herausforderung. Jedoch sei die Selbständigkeit im Kunstbereich gang und gäbe, meint Jasmin, denn „Jobs sind in Graz rar“. Für sie gibt es keine bessere Art der Selbstverwirklichung: „Ich liebe die Fotografie und möchte nicht mehr anders arbeiten, sondern immer selbstständig bleiben.“



Foto: (c) Jasmin Schuller > http://jasminschuller.com
...




[Artikel/M.Chung/01.06.2011]





    Artikel/M.Chung


    15.05.2012 Zur Ordnungspolitik in Graz

    23.04.2012 Aufwertung im Jakominiviertel. Eine Zwischenbilanz.

    01.06.2011 selbst_ständig_sein

    18.05.2011 Aufgeladene Diskussion

    18.02.2011 „Wir bleiben alle!“

    31.01.2011 Wilde KünstlerInnen

    04.01.2011 Trägt Newsgrape Früchte?

    #modul=kig_rotation##where aktiv=1# #modul=kig_rotation#

    Volltextsuche
    KiG! Mailingliste: @

    CROPfm

    <#no_bild#img src={bild}>{text}
    <#no_bildklein#img src={bildklein}> {headline}





    KiG! lagergasse 98a - A - 8020 graz - fon & fax + 43 - 316 - 720267 KiG! E-Mail.