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Aufwertung im Jakominiviertel. Eine Zwischenbilanz.


Mehr als 90 Unternehmen sind im Jakominiviertel beheimatet, 32 davon hat das Pilotprojekt Jakominiviertel in die Klosterwiesgasse und Jakoministraße gebracht. Wie verläuft diese „gezielte Ansiedlung der Kreativwirtschaft“? Zwei Unternehmer_innen, die nicht im Projektentwurf stehen, erklären ihren Standpunkt.


Nähmaschine, Schere und Kleider findet man nicht nur bei den seit 2009 neu zugezogenen Designer_innen des Jakominiviertels, sondern auch in der kleinen Änderungsschneiderei in der Jakoministraße. Die Inhaberin („Mich kennt man nicht beim Namen, ich bin die Schneiderin in der Jakoministraße.“) begegnet einem mit herzlichen Lachen, sobald man den kleinen Laden betritt. Sie arbeitet seit 15 Jahren in der Jakoministraße 24 und merkt wenig von den Veränderungen, die von der Stadt Graz (Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung) in Zusammenarbeit mit der Creative Industries Styria und Citymanagement Graz durchgeführt werden. Sie begründet dies damit, dass sie sich nicht informiert habe: „Ich merke aber, dass andere Leute bei meinem Laden vorbei spazieren.“ Ihrer Meinung nach seien die in den Auslagen hängenden Bilder der Kreativunternehmen zwar schön anzusehen, aber die Laufkundschaft sei nicht mehr die Gleiche. „Vor dreißig Jahren gab es hier ein Schmuckgeschäft und eine Fleischerei“, erinnert sie sich, „jetzt merke ich schon, dass sich etwas verändert hat. Auch kommen nicht mehr so oft ältere Leute her, weil es keine Parkmöglichkeiten mehr gibt. Mit dem Taxi ist es vielen zu teuer.“

Neben ihr sitzt die Kundin Karin Schwarz, die das neue Angebot im Jakominiviertel nicht ansprechend findet. Sie kennt noch Menschen, die aus dem Jakominiviertel wegziehen mussten, „weil kein Platz mehr für sie da war“.


Ein paar Häuser weiter Richtung Jakominiplatz liegt der Altwarenladen von Herrn Schramek. Er kauft und verkauft Altes am Jakomini seit 2003 und sieht die Förderungen kritisch, denn „wie lange bestehen die Geschäfte nach der Förderung?“ Seiner Meinung nach ist die Idee nicht schlecht, aber „immer wird alles unterbrochen“ durch die Kurzsichtigkeit der Politiker_innen. Ein Viertel aufzubauen dauere lange, das könne keine_r durchhalten und daher stehe das Jakominiviertel so unsicher zwischen Enttäuschung und Chancenverwirklichung. Während Herr Schramek immer wieder über seinen Laden hinweg durch die Vitrine nach draußen blickt, meint er, dass alle nur ans Geld denken und wir in einer Neidgesellschaft leben, die aus allem Profit machen müsse. Beim Stichwort „City of Design“ merkt er an, dass in Graz noch keine umfassenden Strukturen dafür bestehen, dass „Design noch keinen Körper hat“. Für ihn steht fest: „Ein Viertel kann nicht allein eine ganze Stadt repräsentieren.“


Text: Melanie Chung // Bild: Aurel Hu
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[Kolumne/M.Chung/23.04.2012]





    Kolumne/M.Chung


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