Gebt doch euer Hirn ab!

Es ist noch nicht genug. Die kleinen blauen Männchen, die in Graz für Bespitzelung und Denunziation zuständig sind, bekommen, wenn es nach einem wöchentlich erscheinenden Handfeuerwaffenblatt gehen soll, bald Verstärkung. Um den wilden, drogensüchtigen Kindern auf die Schliche zu kommen, kann man/frau ("besorgte/r" Vater, Mutter) sich beim offiziellen Dealer (Apotheker) einen Drogentest besorgen. Derzeit sind nur Urin-Tests vorhanden, und damit sind einer heimlichen Untersuchung noch gewisse Grenzen gesetzt. (Vorschlag an die Eltern:"Ah, kannst du da mal hineinlulun, ich mache gerade eine Eigenurinvorsorge für dich") Aber das "Szeneblatt" verspricht in Zukunft Abhilfe. Bereits in ein paar Wochen soll es Tests geben, die auf Speichelbasis funktionieren, und dann können die Erziehungsberechtigten auch Gläser und Besteck ihrer Kinder untersuchen. In diesen Zusammenhang hat der Verfasser dieses Zeitungsartikel eine wunderschöne Formulierung gewählt, die gerade im Zusammenhang mit Drogenabhängigkeit sehr passend scheint: "Gib doch den Löffel ab....." Wer meint dies sei schon der Höhepunkt des Artikels, der hat sich sauber getäuscht, denn nicht nur die lieben Eltern werden zum großen Misstrauen aufgerufen, auch Firmen und Schulen werden zur Überwachung aufgefordert. Leider gibt es noch keine Stelle, wo Mamma und Papa ihren ertappten Schützling danach anzeigen, einweisen und zwangstherapieren lassen können. Auch steht nichts im Text, ob die lieben Kleinen als ausgleichende Gerechtigkeit günstige Alkotests erwerben können, um den Vati vor verhängnisvollen Spritz(er)touren mit dem Pkw abhalten zu können. Ob die Tabletten und andere Produkte von Hr./Fr.Apotheker/in auch mit ihren eigenen Tests nachzuweisen sind, wird leider nicht erwähnt. Liebe Eltern, aufgepasst: "Ja nicht euren Söhnen und Töchtern vertrauen, kein Gespräch suchen, auffälliges Verhalten ignorieren und Probleme erst mal gar nicht ernst nehmen, dann ist die heil(ig)e Familie gerettet".

An die Adresse der lieben Zeitungsmenschen: "Journalistische Verantwortung ist ja nicht so wichtig, solange die gute Formulierung passt, nämlich die der "Grazer" Edelfedern und Starjournalisten."