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Einer, den wir lieben, ist nicht mehr!
Einer, den wie lieben, ist nicht mehr!
Er war einen der letzten großen auþergewöhnlichen
europäischen Schriftsteller und Chronisten des alten Kontinents: der Serbe Aleksandar Tisma.
Gestern, am 17.02., verstarb er 79-jährig in seiner Heimatstadt Novi Sad, die auch immer wieder der
Schauplatz seiner Romane war.
In seinen Büchern "Schule der Gottlosigkeit" oder "der Gebrauch des Menschen" schilderte Tisma
immer wieder die Verbrechen,
die im 20sten Jahrhundert an den Menschen seiner Heimat begangen wurden. Es sind die einfachen Personen, die
von nebenan, die immer wieder in Tismas
Romanen aufeinanderprallen, die nicht miteinander aber auch nicht ohne einander leben können. Es war die
multikulturelle ex-jugoslawische, ex-K&K Gesellschaft, die für Tisma immer wieder das Zentrum seiner
Schreiberei war, und es sind immer wieder Neid, Missgunst und Vorurteile, welche diese fruchtbare Gemeinschaft
zerstören. Immer wieder war Aleksandar Tisma als potentieller
Literaturnobelpreiskanditat im Gespräch, möglicherweise waren es aber gerade die Vorurteile, die ihm
als Serbe diesen nie zukommen ließen.
In seinem Buch "Die wir lieben" schildert er das triste Leben der Prostituierten in seiner Heimatstadt
Novi Sad.
Ohne falsche Skrupel, aber auch ohne Sozialromantik gelang es ihm immer wieder, für Menschen am Rande
der Gesellschaft begeisterte Leser und
Symathisanten zu finden.
Kolumne/stachl
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18.02.2003 Einer, den wir lieben, ist nicht mehr!
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