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Der grüne Tümpel
Der grüne Tümpel oder die Schwierigkeiten von Kommunikation
Es gibt eine hartnäckige Erklärung,... weshalb wir so desorganisiert und chaotisch,unbeteiligt, einsam und verängstigt sind, weil wir nämlich nicht wirklich in einem echten, freien, gesellschaftlichen Organismus verwurzelt sind.Seit der Ausdifferenzierung von Kunst zu einem autopoietischen, selbstreferentiellen, operational geschlossenen System (in der Frühromantik), kann man sie als "Eigengesellschaft" verstehen, das bedeutet, dass im Kunstsystem Faktoren politischer, ökonomischer, institutioneller Natur internalisiert wurden, die nicht notwendig mit der Gesamtgesellschaft bzw. mit anderen Teilsystemen ident sein müssen. Mit dem öffentlichen Raum, i.e. mit anderen Kommunikations-u. Funktionssystemen, will das Kunstsystem eine intersystemische Beziehung eingehen, wobei es laut Luhmann zu einer "Coevolution" kommen sollte. Durch "binäre Schematismen" (verschiedene Operationen eines Kommunikationssystems) stellen die Systeme wechselseitig Umwelt, i.e. Komplexität füreinander bereit.Hierin kommt das Modell der doppelten Kontingenz mit seinen Erwartungshaltungen zum Tragen,eine Rückkoppelungsschleife, worin Kommunikation aber auf Verhaltensabstimmung reduziert wird.Sinnsysteme sind aber informationell geschlossen, haben einen spezifisch semiotischen Code, und können nur aufgrund der eigenen Struktur reagieren, wodurch es zu keinem Input-Output-Interface zwischen System-Umwelt kommen kann. Als eine "strukturelle Koppelung", also eine Übereinstimmung (Anpassung), sieht es nur für den Beobachter aus. Letzlich sind beide Systeme konkurrierend, denn jedes Subsystem hat das Bestreben, das Gesamtsystem zu bestimmen. Eine gesamtgesellschaftliche Kommunikation ist demnach in einer polykontextuellen Gesellschaft nicht möglich. Folglich benötigt Luhmann das hierachische Modell einer Kommunikation über Kommunikation, was sich konkret auf eine ästhetische Theorie auf der dritten Beobachterebene hinausläuft, -also eine Metadisziplin.
Diesen "terroristischen" Veranschlagungen kann man getrost mit Lyotards Widerstreit-Theorie begegnen, worin zwar auch eine Metainstanz zum Einsatz kommt, aber doch zumindest eine Kommunikation über Uneinigkeiten in heterogenen Gebieten bzw. Feldern zuläßt.
Der grüne See läßt mich warten auf den Felsgeggi Rokko (die Roten), der sich hineinwirft, um seine Röte mit dem grünen Entenschleim zu bedecken. So kann er sich ins feindliche Sumpfgeggilager (die Grünen)einschleusen, um ihnen zu zeigen, dass Sumpfgeggis und Felsgeggis nur voneinander lernen können. Eine Geschichte der beidseitigen Toleranz und gegen Xenophobie. Von Mira Lobe geschrieben, illustriert von Susi Weigel (ich muß immer das ganze Impressum vorlesen), im Kinderrepertoire des Theater Asou, wieder ab Herbst. ...
[Kolumne/dage/05.08.2004]
Kolumne/dage
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