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Und das war der NCC05

EIGENTLICH habe ich mich jetzt nach ungefähr 40 h SCHLAF vom 40 h nonstop NCC05 erholt. Eigentlich könnte ich - wenn´s nicht gerade mitten in der Nacht wäre - einiges an neuen Aktivitäten in Angriff nehmen...
Und eigentlich wollte ich ein kurzes Resümee über den NCC05 geben, nein, nicht aus inhaltlicher Sicht, dazu fehlte es mir während der 40 h im Dom im Berg an Aufmerksamkeit, an Konzentration...Grundtenor: klappt das nun, wo ist noch was zu machen, wer kommt wann womit und mit wem um welche Uhrzeit, und wie kriege ich mitten in der Nacht ein Podest vom Mkl in den Dom im Berg ohne dass ich mich jetzt zu tode schleppe oder meine Finanzen strapaziere- ich würde jetzt gerne schreiben: halt- alles der reihe nach, aber dies scheint nicht möglich, denn Improvisation galt hier sicherlich als "Überlebensfrage"..

Letzlich, als die Schicht V, die letzte 8-Stunden Schicht des NCC05, rot in der Timeline auflackerte, MusicPerformances mit snm eingezählt wurde, und über Dieter Mattersdorfer (nicht Matzlik oder ähnliches) bis hin zu Emanuel Jauk (Karl Grünlings ModeratorenComment: electronic vom Feinsten), fand ich es hier in diesem a-typischen environment gemütlich, unter all diesen supertollen Kissen.

a-typisch?
wohnzimmer like, viel Heimeliges, wenig sichtbare Technik. Selbst der Kaffee der veganen Barinhaber (SUB) mundete, nützte aber ab 04:00 morgens nichts mehr.
Ganz oben, eigenlich halb ganz oben, im Regieraum, da werkten die Zauberer, die Stream-Einspielungen aus Canada, Japan, Istanbul, Berlin und auch aus lokalen Gefilden wie Wd8 und Radio Helsinki ("Entnetzungsbeitrag" von Anita Hofer) herbeiholten, ob und an uns "da unten" ein paar Skripts mit Zahlen und slashes und einigen erkennbaren worten kurz projizierten, um uns mitzuteilen: wir warten ...

Netzkunstprojekte in analoger Präsentationsform gab es ja fünf der Zahl. Eines davon, waren die Liebesgrüsse aus Königsberg (Kaliningrad), der Heimat Immanuel Kants. Ich mag jetzt eigentlich nicht mehr darüber schreiben, ich habe einiges auf http://ncc05.mur.atdazu verfasst. Entscheidend fehlte uns (einer Gruppe von 7 Personen, wobei zwei Personen aus Wien ihre Identität verwechselten) die Musikeinspielung zum Video "Piero goes ortlos"...Ivan hatte das Video erst ein paar Tage vor Beginn des NCC05 fertiggestellt, sodass diese, seines achtens wichtige konzeptuelle Komponente des Werk, nicht mehr berücksichtigt werden konnte. Nun, kein wirkliches Problem, wir holen das nach, die Fuge Bachs, elektronisch adaptiert, zum akkustischen Abtasten des Bild-raumes des Auferstandenen bei Piero della Francesca, und das alles im mystisch-flackernden Kerzenlicht. Bei der Projektvorstellung, ging es mir wohl zu schnell als dass ich erkannte, jetzt die Chance zu haben, mich mal mündlich über unser grandioses Werk zu äußern. So blieb auch der Kernsatz, der Aufhänger des ganzen Prozeders ungesagt:[link] Was bedeutet es mit Kant im Bett zu liegen? (und sei somit nachgeholt)Besteht eine Möglichkeit, über den Ortlos-Flaggen-Haltenden Christus (nihil) hinaus, sich über jegliche Verortungsbemühungen, über transzendente (im Unterschied zu transzendentalen)Bedingungen sich emporzuschwingen? Oder verfängt man sich bei den "monstruos de la razón"? (vgl. Goya) Nun, zur perfekten Inszenierung bedarf es hier gewiss eines Trapez...eine Zirkusnummer? Da sind wir ja wieder bei Napoleon: "Du sublime au ridicule il n´y a qu´un pas"

Was ich in diesen Monaten der Vorbereitung zu diesem "Community-Fest" bemerkt habe, ist zweifelsohne, dass unsere SPRACHE absolut nicht geeignet für unsere Kommunikation miteinander ist. Gegeneinander schon eher. Wie schnell wird ein verletzender Umgangston gepflegt.Wie schnell tauchen Missverständnisse auf, die sich über mindestens 30 mails durchhalten. Kommunikationslücken als das eigentliche große Thema des NCC05. Und gewiss- um wieder bezug auf unser Liebesgrüsse-projekt zu nehmen- Ortlosigkeit, i.S. eines Suchens...ein intuitives Wissen, Fühlen, dass da schon mal was war, ein Feuer, Euphorie für die gemeinsame Sache...und auch irgendwo der Wunsch, es neu zu entfachen. Vielleicht kann der NCC05 auch als "Plattform" für einen Hereinholen von Status-quo -Befindlichkeiten gelten: mal sehen, mal abchecken.

Der Mangelhaftigkeit von Sprache, Schrift durchaus völlig bewußt, war es das theoretische Anliegen des NCC05 nach Entgrenzungen (Grenzen) der im Web verwendeten Kommunikationstools (Schrift, Bild, Körper) zu untersuchen. Körper: wie sagte Heinz von Foerster im Film "Das Netz" (von Lutz Dammbeck), "es ist eine Lücke in meiner Theorie, da kann ich nicht mehr drüber springen. Da sag ich einfach:na, hier sind neue Teilchen, die entweder grün, gelb oder ich weiß nicht was sind, die ersetzten das Loch in meiner Theorie [...]" Foersters abschließende Frage "Wo ist die Realität? Wo haben Sie die?" fasst auf amüsante Weise den Irrsinn des Radikalen Konstruktivismus zusammen. Dass hier ein köperbetonter Ansatz greifen muss, erübrigt sich zu sagen. Ein spannendes Thema, das im Vortrag ("Statement") von Klaus Nicolai (CYNETart/Dresden) auch Eingang fand.

Nun, wie ein Körpereinsatz im speziellen EndUserInnen-Alltag aussehen kann, davon erzählt mir meine Einbildungskraft noch nichts. Und wie ich mit meinem Körpereinsatz per Laptop (ausser dass ich ihn, meinen "schatz" als "schossswabidu" hege)kommunizieren kann, in Zukunft, ist mir auch absolut unklar...

...




[Kolumne/dage/12.12.2005]





    Kolumne/dage


    12.12.2005 Und das war der NCC05

    18.04.2005 Von Graz nach Wien ?

    08.02.2005 ausgerissen von...

    29.11.2004 over the hills...

    29.10.2004 juchu, I did it

    03.09.2004 Herbstfragmente

    05.08.2004 Der grüne Tümpel

    24.06.2004 Raumtausch

    27.05.2004 Essthetik: reflexionen zu P.Kubelka

    29.04.2004 postmodernes eisschlecken

    01.04.2004 out of graz- MoMA star

    05.03.2004 Von morgen und gestern

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