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Michael Heltau (und die Wiener Theatermusiker): Best of Brel
Teilweise entschädigt wurden die wohl zum Großteil bereits langjährigen Fans dann im zweiten Teil. Ein offensichtlich motivierterer Künstler ließ wieder jene feinsinnigen Nuancen anklingen, die seine Affinität zum Werk Jaques Brels offenbaren und ihm gleichzeitig den eigenen, unverwechselbaren Stempel aufdrücken. Gemäß dem Hang zur Eigeninszenierung seitens des Publikums gab es – apropos: überzeugend zwischen Oberflächlichkeitskritik und Eigenironie pendelnd fiel die Vom-Barpianisten-zu-Bühnenstar-Nummer „Joe“ aus – bei Liedern wie „Die chancenlos sind“ relativ zurückhaltenden Applaus. Dieser brandete dafür in der Schlussphase gleich mehrmals lautstark auf und stachelte kombiniert mit Standing Ovations den Entertainer Heltau bei den geplanten Zugaben endlich dazu an, sich schließlich im Finale doch in seinen packenden Stil zwischen Subtilität und glänzendem Chanson-Schwung fallen zu lassen. Scheinwerfer-Kreisen beim „Karussell“, tatsächliches Gefühlshoch bei „Amsterdam“, Referenz ans Publikum in Graz, wo laut Heltau für ihn „alles begonnen“ hat: „Sympathie ist keine Einbahnstraße“. Stimmt, sie füllt seine Konzertsäle mit Applaus und dieser die Ohren des Publikums mit unverkennbarer Heltau-Melodik.
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[Kolumne/schalk/20.03.2006]
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