Die chronologische Spannweite der präsentierten Bauten reicht von der Ära des "Roten Wiens" ab den 1920er-Jahren bis hin zu gegenwärtigen bzw. teils noch gar nicht umgesetzten Anlagen - Stichwort Aspern. Unter diversen Aspekten, von sozialer Durchmischung über Umwelt- und Klimaschutz bis hin zu Verdichtung historischer Stadtteile und Kunst im Wohnbau werden insgesamt knapp 40 Bauprojekte vorgestellt.
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (S), der sich die Ausstellungseröffnung Dienstagabend in New York nicht entgehen ließ, zeigte sich vor amerikanischen und österreichischen Journalisten, Architekten und Stadtplanern überzeugt, dass das "Wiener Modell" auch für US-Städte Vorbild sein könne. Die Werbung für Wiens Wohnbaupolitik soll aber nicht nur Anerkennung bringen, sondern auch Impulse für die Wiener Wirtschaft - also für Architekten, Stadtplaner oder Firmen im Bereich Umwelttechnik. Schließlich habe man viel Know-how zu bieten, so Ludwig.
Im Vergleich zu anderen amerikanischen Großstädten spielt in New York die öffentliche Hand in Sachen Wohnungsmarkt eine nicht unbedeutende Rolle. Neben Mietzinsdeckelungen oder Zuschüssen für Errichtungsvorhaben mit sozialer Komponente verwaltet die städtische Wohnbaugesellschaft NYCHA (New York City Housing Authority) immerhin rund 176.000 Wohnungen, in denen gut 400.000 Menschen leben - bei einer Bevölkerungszahl von 8,25 Mio. Einwohnern. Zum Vergleich: In der Donaumetropole residiert knapp eine Mio. Menschen, also etwa 60 Prozent aller Wiener, im Gemeindebau oder in geförderten Wohnungen.