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Bezahlverlage: Seitenweise Schwachsinn

Reich und berühmt - wer will das nicht sein? Hunderttausende Deutsche versenden deshalb Jahr für Jahr Manuskripte an Heyne, Rowohlt, Suhrkamp & Co., in der Hoffnung, durch die Veröffentlichung alsbald wenigstens c-prominent zu werden. Aber nur einem verschwindend geringen Anteil (weniger als einem Promille) gelingt das Debüt bei größeren Verlagen. Weit mehr als 99 Prozent der - meistens nicht so guten - "Romane" werden abgelehnt. Nach Dutzenden solcher Absagen wählen viele Autoren "second best" und entscheiden sich für so genannte "Dienstleistungsverlage", wie sich "Zuschussverlage" heute nennen. Dort zahlt zwar der Autor - und nicht, wie sonst, der Verleger -, aber immerhin erscheint das Buch. Und da diese Unternehmen intensiv damit werben, auf Qualität und Standards zu achten, gar Literaturförderung und sorgfältige Programmauswahl zu betreiben, sollte es keinen großen Unterschied machen. Aber ist das tatsächlich so?

Rico Beutlich, ein junger Krankenpfleger aus Dresden, dessen bisher einzige Veröffentlichung mit dem Titel "Homöopathie in der Sterbebegleitung" in der Hauspostille des "Pflegewohnheims Dresden-Prohlis" erschienen ist, und der als Hobby vorweisen kann, "Kostümwart vom Indianerclub Winnetou, Radebeul e.V." zu sein, hat einen Roman geschrieben. Satte 824 Seiten ist der lang und trägt den Titel "Über-All". Das Traktat, von dem nur zehn Seiten als Leseprobe existieren, galoppiert durch die Genres, und es enthält sämtliche Fehler, die man als Schriftsteller machen kann. Außerdem ist es in einer Sprache verfasst, die selbst einen Volksschüler zu Lachanfällen hinreißen würde. Die nicht vorhandene Qualität des Manuskripts bestätigten Lektoren und Literaturagenten (wie Michael
Meller), denen die Leseprobe zur Verfügung gestellt wurde. Rico Beutlich gibt es nicht, er ist eine Erfindung des "42erAutoren e.V.", einer
Internet-Autorengruppe, die u.a. jährlich im Uschtrin Verlag den "Autorenkalender" publiziert. Für die Ausgabe 2010 haben die Schriftsteller Michael Höfler, Michael "Kaelo“ Janßen und Tom Liehr diese Kunstfigur ins Leben gerufen, besagte Leseprobe verfasst, um eine schmissige Vita ergänzt und an sechs der bekanntesten "Dienstleistungsverlage“ geschickt. Das Ergebnis war verblüffend. Nur wenige Tage nach der Einsendung trudelten die ersten Vertragsangebote ein, und selbst das in einigen Fällen angefragte und nachgereichte "Gesamtmanuskript", eine aus rechtefreien Klassikertexten zusammengestoppelte und um hirnrissige Kapitelüberschriften ergänzte Blödelei, überzeugte die "Lektorate“, die es angeblich "gewissenhaft" geprüft haben. Nur ein Unternehmen roch wohl kurz vor Feierabend den Braten und lehnte die Veröffentlichung ab.

Dass die Bücher, die in solchen "Verlagen" erscheinen, oft nur wenige - Tendenz: überhaupt keine - Leser finden, gilt inzwischen als Binsenweisheit. Mit diesem Projekt zeigen die 42erAutoren, dass auch die Manuskriptqualität nicht immer eine Rolle spielt. Die betreffenden "Dienstleistungsverlage" sind keine Verlage im Wortsinn, sondern gewiefte Firmen, die offenbar überwiegend an den Autoren ihr Geld verdienen, selbst wenn diese die Bezeichnung "Autor" (wie im Fall von Rico Beutlich) nur im Wortsinn verdienen.

Link zu Fairlag: http://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com/
Link zum Verband deutscher Schriftsteller (VS): http://vs.verdi.de/
Link zum Bundesverband junger Autoren (BvjA): http://www.bvja-online.de
Link zum Montségur-Autorenforum: http://autorenforum.montsegur.de

Quelle: Presseaussendung der 42er Autoren
Foto: cc Natalia Osiatynska...




[News/culturalis/02.09.2009]





    News/culturalis


    05.11.2015 05. – 07.11.15 drinnen und draussen _ queerograd 015

    30.10.2014 30.10–01.11.14 _ Über die Haut - queerograd 2014

    03.07.2014 WALK THE LINE SOUNDWALKS 3. - 5. JULI

    23.09.2013 26-28.09.13 _ Das Begehren nach sozialer Transformation - queerograd 2013

    23.10.2012 Distribute - Film: Fairpay für Kulturarbeit

    01.10.2012 Klarstellung der Gruppe „Action is Concrete“

    07.08.2012 Tiroler Weg am Ende

    19.01.2012 Was blieb von Graz 2003? – Radio Stmk, 16.01.2012

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    28.09.2011 >>>>>>>>

    25.07.2011 Radikale Mitte

    25.07.2011 Jean Zieglers Nicht-Eröffnungsrede

    22.12.2010 Österreichischer Kunstpreis wird vergeben

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    02.09.2009 Bezahlverlage: Seitenweise Schwachsinn

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    19.02.2007 Freie Netze. Freies Wissen. - Ein Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr Linz 2009

    13.02.2007 Offener Brief des Kulturbeirates an Herrn Stadtrat Werner Miedl

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    19.10.2006 Marlene Streeruwitz über Kulturpolitik

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    13.03.2006 Kulturrat Österreich: Kunstförderverwaltung auf dem Prüfstand

    22.12.2005 Urheberrechtsgesetz-Novelle 2005: Folgerecht

    13.10.2005 ORF: Kunst und Kultur verschwinden in einem schwarzen Loch!

    12.07.2005 Grüne für Umschichtung bei Kulturförderung - Weg von "Megahypes"

    12.07.2005 Netzkultur-Kritik am neuen Wiener Fördermodell

    11.07.2005 Anita Hofer: Steirisches Kulturförderungsgesetz neu

    07.07.2005 Kultur 2000 - Kultur 2007: Grundsatzpapier zur nationalen Co-Finanzierung

    05.04.2005 To be or not to be kommerziell?

    31.03.2005 ENTERHAKEN Nr.2 ist da!

    09.03.2005 Steuervorteile für VereinsfunktionärInnen

    28.01.2005 Künstlersozialversicherung LIGHT

    14.06.2004 Erfolgreiches Handbuch „Europa fördert Kultur“

    28.05.2004 Michael Petrowitsch: 2003, the year Kontinuität broke.

    06.05.2004 arten von DIENSTVERHÄLTNISSEN

    21.04.2004 Neues Vereinsgesetz 2002: Anpassung der Vereinsstatuten bis 2006 notwendig

    06.04.2004 KünstlerInnensozialversicherung

    28.02.2004 Anita Hofer: Was vom Kulturhauptstadtjahr übrig blieb

    09.02.2004 Manfred M. Lang: 2003 - verschwunden und/oder gedeckelt

    03.02.2004 Christian Joachim Gruber: Kulturmark

    18.12.2003 Gabi Gerbasits: Morak constrictor. Tödliche Umarmung als Kulturpolitik

    25.11.2003 Anita Hofer: 2003 - Die Steiermark ist ab sofort kein Einsatzgebiet mehr.

    14.04.2003 Graz 3002: Alles wird gut!

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