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Vortrag von Gustav Troger im Forum

Durch eine Mailaussendung angelockt begab ich mich am Mittwoch, den 7. 12. 2005 ins Forum Stadtpark, wo an diesem Abend Gustav Troger im Rahmen der Reihe "KünstlerInnen berichten" einen Querschnitt seiner Werke der letzten drei Jahre präsentieren sollte.
Ich kenne einen Teil der Arbeiten des 1951 in Kohlschwarz in der Weststeiermark geborenen Künstlers, war aber neugierig darauf, ihn selbst über seine Werke sprechen zu hören.

Der Vortrag war in kleinem Rahmen angesiedelt. Anfangs hat mich das ein bisschen gestört, doch schlussendlich wusste ich es zu schätzen, quasi hautnah am Geschehen zu sein. Da verzeiht man auch, dass Troger seine Not mit bockigen Präsentationen hatte und die Rhetorik allgemein wohl eher nicht zu seinen Stärken zählt.
Das machte er aber durch sein sympathisches Auftreten und die umfangreiche Werkschau wett.

Bringt man Gustav Troger meist mit Spiegeln in Verbindung, so konnte man sich an diesem Abend von der grossen Bandbreite an Ideen, deren Umsetzung und der Fülle der verwendeten Materialien überzeugen.

Besonders beeindruckt hat mich eine seiner Installationen in der Grazer Andräkirche, in welcher er, unterstützt vom innovativen Pfarrer Herrmann Glettler in der Karwoche eine lebensgrosse Wachsfigur Hermann Nitsch's aufgestellt hat. Überhaupt spielt religiöse Kunst in Trogers Werk eine grosse Rolle, so hat er in Graz unter anderem auch an der Neugestaltung der Stiegenkirche mitgewirkt sowie einen Altar für die Andräkirche entworfen.

Häufig ist Troger auch im steirischen Skulpturenpark in Unterpremstätten vertreten. Und er hat eine Affinität zu Schweinen, ja, sogar ein Buch hat er über diese Tiere und die Möglichkeiten ihrer Verwertung geschrieben. Und in seine Kunstwerke hat er sie auch miteinbezogen.

Troger holt sich seine Inspiration zu gleichen Teilen aus Graz und seiner Wahlheimat Kalifornien; er lebt die Hälfte des Jahres in San Francisco. So verarbeitet er Eindrücke aus beiden Ländern in seinen Kunstwerken.

Die Vortragsreihe "KünstlerInnen berichten" bietet Gelegenheit, Künstlerinnen und Künstler in kleinem Rahmen zu begegnen und Einblicke in ihr Werk zu erlangen....

[Kolumne/el-al/19.12.2005]