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Braucht Graz den Jazzsommer?
Doch vielleicht ist gerade das eine ideale Voraussetzung, die Stimmung am Mariahilferplatz zu beschreiben. Ich kann von mir behaupten, durch die Musik nicht wirklich in andere Sphären gebracht worden zu sein. (Sorry Chickcorea, ich weiss, Millionen können nicht irren, aber das ist eine Art von Jazz, die bei mir zu Herzrasen und Kopfschmerz führt.)
So blieb mir also genug Zeit, das zahlreich erschienene Publikum zu beobachten. Wo blieb die Stimmung, Leute?
Zwischenapplaus kam einzig in grösserem Ausmass von denen, die durch stundenlanges Sesselwärmen im Vorfeld einen der raren aber umso stickigeren Sitzplätze im weissen Zeltlein ergattern konnten und sich dadurch vom gemeinen Volk drumherum abheben. Dieses jedoch hat den Vorteil, sich mehr oder weniger ungehindert bewegen zu können, beziehungsweise in angemessener Nähe zu den zahlreichen Bars die Chance auf ein vielleicht sogar gut eingeschenktes Bier im Plastikbecher zu bekommen.
Die Gastronomie meint es aber auch gut mit den Zeltsitzern. Junge Mädchen sonder Zahl versuchen gar lustige Wägelchen voll mit gekühlten Getränken durch die Menge zu schieben. Dass sie dabei zur Potenz mehr Leuten über die Füsse fahren als Getränke verkaufen ist Berufsrisiko und das Fell wird dick mit der Zeit. Allgemein hat man den ein Eindruck, gewisse bekannte Innenstadtgastronomen in der Nähe des Franziskanerplatzes angesiedelt, können den Mund nicht voll genug kriegen. Oder spricht man den durchschnittlichen JazzsommerbesucherInnen die Fähigkeit ab, sich in einem Radius von 100 Metern auch tatsächlich ein Getränk holen zu können UND auch wieder auf ihre angestammten Plätze zurückzufinden.
Alles in allem gut gemeint, es haftet aber trotzdem der Kleinstadtmief dran, gut, man kann sagen, es ist gratis, quasi als Service am Bürger zu sehen, trotzdem würde ich liebenr Eintritt zahlen als mir dieses Selbstbeweihräucherungsspektakel von Kleinschuster und Co nocheinmal zu geben.
Schaut euch Ljubljana an, da läuft das ganze unverkrampft ab, da wird nicht gross geredet und angekündigt, da ist einfach was los, an jeder Ecke spielen junge, ambitionierte Bands, die Leute gehen mit, tanzen, es ist Stimmung.
Gut dass Ljubljana nicht einmal 200 km von Graz entfernt ist. Und die Autobahn ist auch bald fertig!
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[Kolumne/el-al/30.07.2004]
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