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Lest mehr Flusser!

Der 1920 in Prag geborene Philosoph Vilem Flusser ist manchen vielleicht unbekannt, es kann aber nur jedem ans Herz gelegt werden, möglichst viel von ihm zu lesen.
Flusser, dem 1940 eine halsbrecherische Flucht über England nach Brasilien das Leben rettete (seine gesamte Familie wurde von den Nazis ermordet), behandelt in seinem umfangreichen Werk bevorzugt aber bei weitem nicht nur die Themen Heimatlosigkeit, Migration und auch Entwurzeltheit. Was es bei ihm aber so spannend macht, ist der Aspekt unter welchem er dieses für ihn so ungemein wichtige Thema behandelt. Nicht Hass oder Heimweh wird hier transportiert, nein, Flusser stellt seine Heimatlosigkeit als bereichernd dar. Er verzweifelt nicht an der Situation die nicht mehr zu ändern ist, es spricht eine gewisse Ironie aus seinen Texten, die bisweilen von soetwas wie Melancholie durchdrungen wird, wenn er an seine Kindheit im deutschsprachigen gehobenen Prager Bürgertum spricht. Am besten ist dies in seinen Werken "Bodenlos", einer Autobiographie und "Von der Freiheit des Migranten" zu erfahren. (Einen Vortrag hielt Flusser im Jahr 1990 anlässlich des Steirischen Herbstes auch in Graz).
Sein Hauptwerk jedoch sind die Medien und Technologie, Flusser gilt als einer der ersten Medienkritiker. Das spannende daran ist, dass er gleichsam antizipiert, es gibt Vorträge aus den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts, in denen er ein genaues Bild über Computertechnologien quasi voraussieht, die, würde er noch leben, heute Realität geworden sind.
Flusser verschliesst sich keineswegs vor der Technik, im Gegenteil, sie hat ihn sein ganzes Leben gefesselt, er behandelt das ganze abstrakt, stellt es auch mit einer tiefen Religiosität in Zusammenhang. (In seinem Buch "Die Geschichte des Teufels" versucht Flusser die Entstehung der Welt und die Entwicklung des modernen Menschen mit der Entwicklung des Teufels anhand der Sieben Todsünden zu erklären was ihm grandios gelungen ist.)
Gerade diese Mischung aus verschiedenen sich bedingenden Themen, die ständig wiederkehren macht Flusser, der im Jahr 1991 gemeinsam mit seiner Frau bei einem Autounfall nahe der tschechisch-deutschen Grenze ums Leben gekommen ist, für mich so grossartig, er ermöglicht einen anderen Zugang zur Philosophie, indem er dem Leser eine neue, bis dahin skurrile Sichtweise im Umgang mit neuen Medien in abstrakter Verbindung mit einer sicher vorhandenen Religiosität und Bewältigung eigener Traumata in der Vergangenheit vor Augen hält. ...




[Kolumne/el-al/01.07.2004]





    Kolumne/el-al


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