KiG! Kultur in Graz

´^` zurück ! neu... * alle kategorien

David Goldblatt

Der Fotograf David Goldblatt wurde 1930 in Südafrika geboren und war bis zu seinem Erscheinen bei der Kasseler Documenta 2002 in Europa relativ unbekannt.

Goldblatt begann sich schon als Jugendlicher mit der Fotografie auseinanderzusetzen, sein Oevre ist geprägt von der in Südafrika bis 1990 tolerierten und praktizierten Rassentrennung, der Apartheid.

Seine Arbeit umfasst den soziokulturellen Hintergrund, in dem Schwarze und Weisse in Südafrika lebten und heute noch leben. Der Wandel in der Gesellschaft, bedingt durch die rasche Modernisierung, der Zerfall traditioneller Lebensformen, das Auftreten bisher unbekannter Krankheiten wie Aids, all das wird von Goldblatt mit der Kamera eingefangen.

Auch die von der Camera Austria gezeigte Ausstellung "Intersections" hat das Zusammenleben von Schwarz und Weiss, das auch heute nicht konfliktfrei abläuft, zu Thema. Erstmals fotografiert Goldblatt bei diesem Zyklus in Farbe, sein frühes Werk ist ausschliesslich in Schwarz-Weiss gehalten. Durch diese Farbfotos wird Aktualität veranschaulicht, der Betrachter fühlt sich als Teil des Geschehens, vor allem bei den Strassenszenen.

Diese Ästhetik drängt sich jedoch nie in den Vordergrund, wichtig sind für Goldblatt immer die Themen, die Bildinhalte.
Er vermag die jüngere Geschichte seiner Heimat zu dokumentieren, Probleme und Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, aber auch positive Veränderungen finden Beachtung. Deshalb sind die Arbeiten trotz der thematisierten Ungerechtigkeiten nie ausschliesslich trostlos.

David Goldblatt kann als einer der grossen Dokumentarfotografen des 20. Jahrhunderts gesehen werden.

Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Camera Austria im Kunsthaus Graz ist noch bis 26. Februar 2006 jeweils von Diensatg bis Sonntag 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet....

[Kolumne/el-al/07.12.2005]