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Frauen in die Küche – Keller unter Wasser
Ich war im Waldviertel gelandet. In einer ehemaligen Weberei hatte ich einen Raum bezogen am Rande der dunklen Wälder, wo kein Handy funktionierte. Was der Hausherr, vorgab erfüllte er selten, er war den ganzen lieben Tag beschäftigt, Steine für ein Jogazentrum zusammenzutragen.
Die Kraft hatte er in den Armen und des Sonntags ging er mit seinen Jungs in den Wald, um die, wie er sagte, „Waffenverstecke“ zu kontrollieren. An der nördlichen Grenze wollten die Männer ihre Wehrfähigkeit erhalten. Was er denn verteidigen wolle, fragte ich ihn, worauf er von Kanonenwagen der Hussiten zu erzählen begann. Selbst das Kirchlein in Kleinzwettel nannte sich Wehrkirche, wo wir dann zur Sonnenfinsternis standen, am nördlichen Rande des Landes in einem Ort mit dem Namen „Frühwärts“. Der Hausherr hatte in Wien ein tschechisches Flüchtlingsmädchen kennen gelernt und nach dem ersten Kind, dass er ihr nach der ersten Begegnung nicht bloss angedroht, sondern auch gleich gezeugt hatte, sind sie ins Waldviertel gezogen. Die Tschechin pflegte immerfort zu sagen: „Ich bin ein armer Flüchtling.“ Dabei sah sie verdammt gut aus, war gross gewachsen und hatte rehbraune Augen. Hier im Norden hoch über dem Truppenübungsplatz Allensteig, übrigens flächenmässig der grösste Spielplatz Europas, war sie nun gelandet. Da die gute Frau keine Fahrpraxis hatte und sie der Hausherr nicht mit dem Wagen fahren liess, lebte sie in einer Art Gefangenschaft die Ihresgleichen suchte. Ihre Ausflucht suchte sie in der Malerei und allerhand esoterischen Büchern, ansonsten gab es ja nicht viel zu tun, Arbeit gab es hier keine, und mit den beiden Kindern war sie eingedeckt. Der Hausherr pflegte nachts im Rausch aus dem Fenster zu urinieren, oder siegesbewusst seinem Torschrei die Nacht hinauszubrüllen und tags darauf mit Sprüchen wie: „Frauen in die Küche. Küche in den Keller. Keller unter Wasser,“ auf sich aufmerksam zu machen. Dabei klopfte er sich auf die Schenkel. Mit Leistungssport hatte der gute Mann nichts am Hut. Ob er mit einem Handball umgehen konnte, kann ich nicht sagen. Er war doch mehr von einer Schatzsuche besessen, jenen Schatz zu heben, der angeblich schon von Hitler um Allensteig gesucht wurde. Den Schatz der Nibelungen. Starker Siegfried, hörte ich mich murmeln. So lief er mit einem Pendel durchs Land und suchte, dabei entwichen ihm so manche Ungereimtheiten und kraftlackligen Sprüche, die besser in seinem Keller bleiben sollten. Wie sich herumsprach hielt man noch in den 90er Jahren behinderte Kinder in einen Käfig und viele waren zueinander in sichtbarer Verwandtschaft. Was das mit unserer Asylpolitik und „armen Flüchtlingen“ zu tun hat, kann ich selbst nicht genau sagen. Nur soviel, wie, dass sich das alles wenige Tage vor den Wahlen 1999 zugetragen, und ich doch auch für INNERES zuständig mich am Tagesgeschehen orientiere. Als ich die aus dem Zusammenhang rezitierten Aussagen unseres Ministergatten für INNERES Gunnar Prokop hörte, musste einem seine Frau schon ein wenig Leid tun, die wie sie betonte, diese Angelegenheit doch „DAHEIM“ regeln vermöchte. Was im inneren INNEREN jener tschechischen Würste war, die wir 1999 heimlich über die Grenze bei Gmünd schmuggelten kann ich nicht sagen. Die Hausfrau kochte nicht schlecht. Ihre Kinder mussten in keinem Käfig sitzen. Der Hausherr spielte mit einer alten russischen Uhr und die Zeit ging ins Land. Ob die Keller nach der Flut vor Jahren wieder trocken sind? Ich war nicht wieder dort. Nach den Wahlen 1999 bin ich über Wien – Soho in die Türkei gereist um mich mit islamischer Liebesmystik zu beschäftigen ... Das Ministerium für INNERES, für den Katastrophenschutz zuständig weiss sicher mehr um den Umstand, dass zwischen den Zeigern jener russischen Uhr ein Handball mit den Sekunden auf und ab, auf und ab ...
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Die Kraft hatte er in den Armen und des Sonntags ging er mit seinen Jungs in den Wald, um die, wie er sagte, „Waffenverstecke“ zu kontrollieren. An der nördlichen Grenze wollten die Männer ihre Wehrfähigkeit erhalten. Was er denn verteidigen wolle, fragte ich ihn, worauf er von Kanonenwagen der Hussiten zu erzählen begann. Selbst das Kirchlein in Kleinzwettel nannte sich Wehrkirche, wo wir dann zur Sonnenfinsternis standen, am nördlichen Rande des Landes in einem Ort mit dem Namen „Frühwärts“. Der Hausherr hatte in Wien ein tschechisches Flüchtlingsmädchen kennen gelernt und nach dem ersten Kind, dass er ihr nach der ersten Begegnung nicht bloss angedroht, sondern auch gleich gezeugt hatte, sind sie ins Waldviertel gezogen. Die Tschechin pflegte immerfort zu sagen: „Ich bin ein armer Flüchtling.“ Dabei sah sie verdammt gut aus, war gross gewachsen und hatte rehbraune Augen. Hier im Norden hoch über dem Truppenübungsplatz Allensteig, übrigens flächenmässig der grösste Spielplatz Europas, war sie nun gelandet. Da die gute Frau keine Fahrpraxis hatte und sie der Hausherr nicht mit dem Wagen fahren liess, lebte sie in einer Art Gefangenschaft die Ihresgleichen suchte. Ihre Ausflucht suchte sie in der Malerei und allerhand esoterischen Büchern, ansonsten gab es ja nicht viel zu tun, Arbeit gab es hier keine, und mit den beiden Kindern war sie eingedeckt. Der Hausherr pflegte nachts im Rausch aus dem Fenster zu urinieren, oder siegesbewusst seinem Torschrei die Nacht hinauszubrüllen und tags darauf mit Sprüchen wie: „Frauen in die Küche. Küche in den Keller. Keller unter Wasser,“ auf sich aufmerksam zu machen. Dabei klopfte er sich auf die Schenkel. Mit Leistungssport hatte der gute Mann nichts am Hut. Ob er mit einem Handball umgehen konnte, kann ich nicht sagen. Er war doch mehr von einer Schatzsuche besessen, jenen Schatz zu heben, der angeblich schon von Hitler um Allensteig gesucht wurde. Den Schatz der Nibelungen. Starker Siegfried, hörte ich mich murmeln. So lief er mit einem Pendel durchs Land und suchte, dabei entwichen ihm so manche Ungereimtheiten und kraftlackligen Sprüche, die besser in seinem Keller bleiben sollten. Wie sich herumsprach hielt man noch in den 90er Jahren behinderte Kinder in einen Käfig und viele waren zueinander in sichtbarer Verwandtschaft. Was das mit unserer Asylpolitik und „armen Flüchtlingen“ zu tun hat, kann ich selbst nicht genau sagen. Nur soviel, wie, dass sich das alles wenige Tage vor den Wahlen 1999 zugetragen, und ich doch auch für INNERES zuständig mich am Tagesgeschehen orientiere. Als ich die aus dem Zusammenhang rezitierten Aussagen unseres Ministergatten für INNERES Gunnar Prokop hörte, musste einem seine Frau schon ein wenig Leid tun, die wie sie betonte, diese Angelegenheit doch „DAHEIM“ regeln vermöchte. Was im inneren INNEREN jener tschechischen Würste war, die wir 1999 heimlich über die Grenze bei Gmünd schmuggelten kann ich nicht sagen. Die Hausfrau kochte nicht schlecht. Ihre Kinder mussten in keinem Käfig sitzen. Der Hausherr spielte mit einer alten russischen Uhr und die Zeit ging ins Land. Ob die Keller nach der Flut vor Jahren wieder trocken sind? Ich war nicht wieder dort. Nach den Wahlen 1999 bin ich über Wien – Soho in die Türkei gereist um mich mit islamischer Liebesmystik zu beschäftigen ... Das Ministerium für INNERES, für den Katastrophenschutz zuständig weiss sicher mehr um den Umstand, dass zwischen den Zeigern jener russischen Uhr ein Handball mit den Sekunden auf und ab, auf und ab ...
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[Kolumne/n.nagy/25.02.2005]
Kolumne/n.nagy
06.11.2017 Flüchtig
05.10.2017 Who can it be NOW?
01.09.2017 Kurz oder Lang
31.07.2017 Konzentriert Euch
20.07.2017 Kunst: eine Verantwortung
12.06.2017 Weisses Papier
17.05.2017 Salz im Tanz
04.04.2017 Es wurmst
07.03.2017 Two for Twelve
08.08.2016 Micro Galleries
22.07.2016 Pubculture
21.06.2016 Spiel und die Welt
12.05.2016 Friendly Alien
25.04.2016 Spielfelder
04.03.2016 WE COME AS FRIENDS
26.02.2016 Sound the beast
09.02.2016 Free China
13.12.2015 Happy?
10.11.2015 SPIELFELD
16.10.2015 Mein K(r)ampf
14.10.2015 Die Revolution frisst - Vereine die gerne AGs wären
13.07.2015 Der Fremde
10.06.2015 Vagabunden
20.03.2015 An-Statt-TV-Land
20.02.2015 FPF Filmpionier Bernhard Frankfurter
28.01.2015 Zabriskie Point: davor und danach
12.12.2014 Xmas3
14.11.2014 Klick it
20.10.2014 herbstpartie-y
23.09.2014 Dort – wo uns die Sprache erfindet
27.08.2014 Zukunft war gerade – und jetzt!
06.06.2014 Ein Sonntag im Mai
29.04.2014 Damals - Zeiten der Unruhe
24.03.2014 Krieg - Art
14.02.2014 Cooperale
11.11.2013 Straßennarben
10.10.2013 Das blaue Wunder - eine Brücke
05.09.2013 Belämmert mich - nicht.
05.08.2013 Take Care – cam me free
06.07.2013 Kunst-Aufwertung
03.06.2013 Über Kinder der Iris
13.05.2013 Grundlagen. Wer lehrte die Biene?
27.03.2013 Venedig
08.03.2013 HAARP - Harfenspieler
29.01.2013 Keine Angst
06.12.2012 Der Hofer wars ...
29.11.2012 Sieben
08.10.2012 Flashmobbing
07.09.2012 Club-Subculture again
02.08.2012 Keplerkoje - Gnadenlose Flut
25.07.2012 Zuviel Hitze
02.07.2012 Erdbeweger
18.05.2012 LEND WIRBELT
10.04.2012 Sturm - Kratzer am Meer
27.03.2012 Aufruf des Erinnerns (Iden des März)
16.02.2012 2nd Floor - stadtmuseum
23.01.2012 Neue Heimat
04.01.2012 Das verborgene Museum
29.11.2011 Bleibt Papier geduldig?
03.11.2011 Macht Platz
19.09.2011 Much too Much . Zuviel ist Zuviel
02.08.2011 Gries-Gardening
18.07.2011 Eine „Annen4elfolge“
29.06.2011 Arbeit macht über die Freiheit der Kunst freier
26.04.2011 ...oder dem Tanz das Töten verging
22.02.2011 3-25 ist -23
10.01.2011 Minus 18-25
06.12.2010 United - und eine Diagonale
12.10.2010 “Better Together”
24.08.2010 Smok-ie
27.07.2010 Grauschleier „Sport und Brötchen statt Drogen“
07.07.2010 Urbanes Verhandeln
31.05.2010 Es gilt die Unschuldsvermutung
30.03.2010 Black is Black
02.03.2010 Alles Schweigen - Shining: Ein Schubhaftgefängnis - Lager - in Vordernberg?
02.02.2010 "Jojo"
14.01.2010 Hotel §5 MRK
15.12.2009 Theater der Unterdrückten - das Weltforum-Theaterfestival aus Graz
15.11.2009 Schatz des Arif
30.10.2009 Mur-Boal
30.09.2009 Hanedke
13.09.2009 Daheimatlos
08.08.2009 Parkland
08.08.2009 Daheimatlos
10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen
05.05.2009 Einmal Arbeit genügt.
14.04.2009 Akademie Ortlos
09.03.2009 Frühlingsverfolgen
02.12.2008 Transkaukasische U-Boote
08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen
12.09.2008 BECAUSE
10.07.2008 REGIONAL (e)
27.06.2008 Frühsommerspiele
08.04.2008 Nico will es wissen
05.03.2008 Alles Schall und Rauch
05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen
23.02.2007 Über fall?
05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I
04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?
13.06.2005 Gugi TV
31.03.2005 Frühlingserwachen
09.03.2005 Alles Lug ..?
25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser
31.01.2005 „Melodie“
25.01.2005 Amen Dschijas
10.11.2004 Mr. President
05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II
04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)
22.09.2004 Adieu Marius
14.09.2004 He romare!
09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....
28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT
21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“
24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"
09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva