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herbstpartie-y
Nach der Avantgarde kommen die „Nachreiter“ in bestimmten Intervallen zum Zug. Das Thema “I prefer not to ... share!” wandert und teilt sich auch diesen herbst. Natürlich ist und war Peter Brooks leerer Raum mit Gedanken gefüllt und die dazwischen liegende Leerstelle bloße Sequenz – etwas wie Stille. Wenn dann die herbst Intendantin bei der Eröffnungsrede von Flucht und Flüchtlingen spricht, ordnet sie sich wunderbar ins Kunstpromi-Outing ein; aber die Schande um eine Verteidigungshaltung innerhalb und um Europa kann ja nicht oft genug benannt werden. Peter Brook hatte selbst einige Fluchtgeschichten jahrelang aufgearbeitet, wie jene des griechischen Armeniers Gregor Iwanovitch Gurdjieff, der ihm zum Spielfilm “Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen” inspirierte. Wie viel Flucht verträgt die Menschheit in ihrem Anteil nehmen heute? Und wie viele bemerkenswerte Menschen verbleiben im kollektiven Erinnerungskosmos der Verborgenen? Unser historischer Blick jagt immer – zu spät – der Gegenwart und ihrer direkten Bemerkenswertigkeit hinterher. Diese Frage kommt zumeist zu spät gestellt, wie auch die Frage eines kostenmäßig gerechten Ankaufes eines Kunstwerkes, eines noch im Rahmen lebenden Künstlers. Wer aber kann im Rahmen von Lebens-werk-ankäufen, wie etwa beim lebenden Medienkünstler Kriesche von “Begegnung” oder “Teilen” sprechen, und wenn man sich die bemerkenswerten Jahreskosten des Steiermarkhauses in Brüssel als Nachspeise genehmigt, kann einem doch die Sprache vergehen. Hätte nicht ich auch gerne Anteil am Anteil, um die Prinzipien des Teilens besser verstehen zu können. Um aber nicht gleich bei der Kosten-Nutzenanalyse zu sagen: “Mir fehlen die Worte”, wenn ich den bildenden Anteil des steirischen herbst “I prefer not ... Budgets” hinterfragen darf. Um nicht gleich zu sagen, dass mir die Worte vergehen; und dennoch sehe ich mich herbstlich in das Sparsamen-Theater “Die Präsidentinnen” von Werner Schwab hinein verbannt und erlebe gerade hier wieder die Fäkalisierung der Gesellschaft bis hinein ins mörderische Ableben der guten Mariedl und darf mir dann bei der Premierenfeier auch gleich die vormalige Landeshauptfrau Klasnic in vorderster Gästefront sitzend ansehen. Ob wissentlich benachteiligte und missbrauchte KünstlerInnen irgendwann einen Wiedergutmachungsantrag oder Schmerzensgeld bei einer KünstlerInnenopferkommission verlangen können, ist zur Zeit nur leidengeprüfter interner Diskussionsstoff. Auffallend ist nur, dass im Rahmen von Big Draw kaum einer der GrazerInnen, wie mehrfach aufgefordert, Einschusslöcher in die Needle des Kunsthauses zeichnen wollte; man war deutlich mit dem 1:1 Abpausen der Grazer Altstadt beschäftigt . Aber wer sollte sich schon auf die Needle einschießen, wenn nicht die Kunst selbst. Man kann von Glück reden, dass der Film – ich meine natürlich Video – genau diesen Aspekt sichtbar haltbar machte, die Partie konservierte, vervielfältigt und verbreiten wird; das was nach 24 Stunden vom Putztrupp wieder entfernt und in die Fassade – als wäre es entartet - rückgeführt wurde. Die Halbwertszeit beträgt mittlerweile innerhalb der “all tommorrow parties line” eventisierte Stunden. Danach das große Aufräumen, wie nach einem Stadtmarathon ebenso ... und müde Gesichter. Das Vertrauen, dass an einem Sonntag 2000 Personen am “Big Draw” an/teil/genommen haben, zeugt von der richtigen Richtung. Das Zeichnerische fand an diesem Tag seinen Ausdruck über die Sprache hinaus. Von der Needle aus lief ein roter Faden des Teilens dann weiter hinaus durch die Stadtlandschaft bis ans Ende der Lagergasse, wo im Volxhaus Anteile und Teilaspekte von Fluchtgeschichten besprochen wurden. In einer Kooperation zwischen UNI-Graz, Clio-Verlag und KIG! fand ein Fluchtaustauschszenario zwischen historischen Fluchtachsen österreichischer Juden nach Asien und Afrika, sowie die gegenwärtige Gegenbewegung von Nepal nach Graz statt. Ebendort fand ein Teilen von Geschichte(n) und nepalesischen Momos, die ihre kulinarische Aufmerksamkeit verdient haben, statt. Auch diesbezüglich steht noch ein Ankauf der vielseitigen Fluchtperspektiven im Raum ihrer Unverteilung. Bei soviel herbstlichen Sonnenschein wird’s sicher über den velvet underground hinaus, endlich weiter möglich sein.
(c) en.wikipedia.org/wiki/Momo_%28dumpling%29>...
(c) en.wikipedia.org/wiki/Momo_%28dumpling%29>...
[Artikel/n.nagy/20.10.2014]
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