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Venedig
Das Künstlerhaus eröffnet. Ein alter weisslockiger Künstler, der eigens aus Venedig angereist kam, verlor schlussendlich einen Satz. “Die wahre Kunst wird im Verborgenen stattfinden müssen.” Unerkannt, dachte ich bei mir, er sagte gar nichts und meinte belanglos, dass er schon auf der Pack in Richtung Italien retour wäre … Nun erinnerte ich mich, dass er als bildender Künstler das Land Steiermark auf Vertragserfüllung klagen wollte, seine Zusagen über eine jährlich 4-wöchige Austellungszusage einzuhalten und dieses Recht zu verbriefen. Ich bin kein Richter. Aber, wenn es gewisse Servitute künstlerischer Zusagen gab und gibt, dann sollte man diese wenigstens ordungsgemäss vertraglich festlegen? Ich will auch die Arbeit von Sandro Droschls Start nicht bewerten, ausser, dass Stimmenansammlungen von seiner nicht unmittelbar stärksten Austellung sprachen – was ich hier nur bestätigen will. Der Medienturm bleibt am Lendplatz, und das erwartete grosse Flimmern war hier ausgeblieben. Aber das Verdrängungsphänomen, das Eigenste weniger als zu ingnorieren, verbleibt. Vielleicht bin ich da mehr Old-School als N.W als C.A.. Aber insgesamt bleiben mir zu viele Fragenstellungen offen? Wieder geht es um die Zeitgenossenschaft, die sich auch auf den >Rotor<säulen klar und deutlich positionieren. Zeitgenössische Kunst als die neuen Säulenheiligtümer? Eine Provokation als Fragestellung? Warum war vom Werkbund keiner da … und haben wir die achtlose Auslaufgesellschaft nicht längst ab-vollzogen? Die Alten gemeuchelt und die Jungen managementverdächtig versucht? Es sind und bleiben Fragen, die ja heute von Rankingsystemen marktwirtschaftlichher Grundsätze vorgegeben werden und denen man sich aus kapitalistischen Überlegungen über ein inszeniertes Kuratorensystem völlig ausliefert. In der Minoritengalerie zur Eröffnung von “Seelenwäsche” bewegt sich sichtbar alles in Richtung Ostern. Fasten hat viele symbolische und darüber hinauseilende Schlüsse, die meine französische Begleiterin verunsichern. Wenn ein weissartiges Kindlein herausgeputzt in einer Lehmziegelsäule verschwindet und ein Buchenkranz den Frühling der Dornenkrone lebendig vorwegnimmt, die 12 sich im Antlitz der Zimmermannskunst zur Einheit geworden wiederspiegelt und die viele Seelenwäsche in einem komplexen Textkonvolut etwas Verunsicherung auslöst … der Körper Kirche sich über den Körper der Frau stülpt, als ware die Formensprache bei aller spiritueller Sehnsucht – endlich - weiblich geworden. In der Sonne konnten wir uns spiegeln … durch den Gang mit einem Sol an den Lippen, den Frühling fröhnen und der Diagonale entgegensehen, der Camera Austria etwas Mittelformat abringen und mit einem irischen Künstler etwas Clash-Dubliners zu formatieren. Es tut gut endlich wieder Hannover Key-Irish zu sprechen, während szenisch an solchen Tagen fast künstlich eröffnet wird. Öffnung vor den Augen derjenigen die sich verbergen müssen, gehen, oder eben ganz von einer Fläche verschwinden. Während ein Atelier sperrt eröffnet sich eine neu-besetzte Raumlandschaft. Ein Schutzbedürfnis verbleibt, dem sich die Kunst aussetzen muss, um nicht in der Apparatur von Eröffnungen zu vergehen - wie eine Sternschnuppe, bald selbstinszeniert völlig unsichtbar geworden. Und acht geben, dass nicht die Grossen Kreuzfahrtsschifffe anlegen, das Mauerwerk unterhölen und die Altgedienten ohnmächtig den Verlust eingestehen. So gesehen in der Diagonale-Doku Venedig-Prinzip. Ich weiss, dass man im Ü-wachungsstaat nun unverzüglich Namen einfordert, um der Konkretisierung eines Feindbildes jener Kunstmaschine auf die Beine zu helfen. Meine Begeisterung Namen hinzuspucken hält sich aber im Frühjahr der Eröffnungen in Grenzen, wäre nicht Wein, um die Menschen und neue Perspektiven in lichtdurchflutete Räume von KIG!, die der Kultur-Arbeit zuliebe hervorgegangen waren. Der Wein wäscht dann die Buchstaben, durfte ich unlängst lesen. Und am Gehweg klebt noch immer etwas blaue Farbe einer nicht neu erfindbaren Welt – auch wenn sie “spirituell-extravagant” die letzten Bausünden zwischen Lücke und Bestand aufsucht und aufzeigt.
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...Kolumne/n.nagy
06.11.2017 Flüchtig
05.10.2017 Who can it be NOW?
01.09.2017 Kurz oder Lang
31.07.2017 Konzentriert Euch
20.07.2017 Kunst: eine Verantwortung
12.06.2017 Weisses Papier
17.05.2017 Salz im Tanz
04.04.2017 Es wurmst
07.03.2017 Two for Twelve
08.08.2016 Micro Galleries
22.07.2016 Pubculture
21.06.2016 Spiel und die Welt
12.05.2016 Friendly Alien
25.04.2016 Spielfelder
04.03.2016 WE COME AS FRIENDS
26.02.2016 Sound the beast
09.02.2016 Free China
13.12.2015 Happy?
10.11.2015 SPIELFELD
16.10.2015 Mein K(r)ampf
14.10.2015 Die Revolution frisst - Vereine die gerne AGs wären
13.07.2015 Der Fremde
10.06.2015 Vagabunden
20.03.2015 An-Statt-TV-Land
20.02.2015 FPF Filmpionier Bernhard Frankfurter
28.01.2015 Zabriskie Point: davor und danach
12.12.2014 Xmas3
14.11.2014 Klick it
20.10.2014 herbstpartie-y
23.09.2014 Dort – wo uns die Sprache erfindet
27.08.2014 Zukunft war gerade – und jetzt!
06.06.2014 Ein Sonntag im Mai
29.04.2014 Damals - Zeiten der Unruhe
24.03.2014 Krieg - Art
14.02.2014 Cooperale
11.11.2013 Straßennarben
10.10.2013 Das blaue Wunder - eine Brücke
05.09.2013 Belämmert mich - nicht.
05.08.2013 Take Care – cam me free
06.07.2013 Kunst-Aufwertung
03.06.2013 Über Kinder der Iris
13.05.2013 Grundlagen. Wer lehrte die Biene?
27.03.2013 Venedig
08.03.2013 HAARP - Harfenspieler
29.01.2013 Keine Angst
06.12.2012 Der Hofer wars ...
29.11.2012 Sieben
08.10.2012 Flashmobbing
07.09.2012 Club-Subculture again
02.08.2012 Keplerkoje - Gnadenlose Flut
25.07.2012 Zuviel Hitze
02.07.2012 Erdbeweger
18.05.2012 LEND WIRBELT
10.04.2012 Sturm - Kratzer am Meer
27.03.2012 Aufruf des Erinnerns (Iden des März)
16.02.2012 2nd Floor - stadtmuseum
23.01.2012 Neue Heimat
04.01.2012 Das verborgene Museum
29.11.2011 Bleibt Papier geduldig?
03.11.2011 Macht Platz
19.09.2011 Much too Much . Zuviel ist Zuviel
02.08.2011 Gries-Gardening
18.07.2011 Eine „Annen4elfolge“
29.06.2011 Arbeit macht über die Freiheit der Kunst freier
26.04.2011 ...oder dem Tanz das Töten verging
22.02.2011 3-25 ist -23
10.01.2011 Minus 18-25
06.12.2010 United - und eine Diagonale
12.10.2010 “Better Together”
24.08.2010 Smok-ie
27.07.2010 Grauschleier „Sport und Brötchen statt Drogen“
07.07.2010 Urbanes Verhandeln
31.05.2010 Es gilt die Unschuldsvermutung
30.03.2010 Black is Black
02.03.2010 Alles Schweigen - Shining: Ein Schubhaftgefängnis - Lager - in Vordernberg?
02.02.2010 "Jojo"
14.01.2010 Hotel §5 MRK
15.12.2009 Theater der Unterdrückten - das Weltforum-Theaterfestival aus Graz
15.11.2009 Schatz des Arif
30.10.2009 Mur-Boal
30.09.2009 Hanedke
13.09.2009 Daheimatlos
08.08.2009 Parkland
08.08.2009 Daheimatlos
10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen
05.05.2009 Einmal Arbeit genügt.
14.04.2009 Akademie Ortlos
09.03.2009 Frühlingsverfolgen
02.12.2008 Transkaukasische U-Boote
08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen
12.09.2008 BECAUSE
10.07.2008 REGIONAL (e)
27.06.2008 Frühsommerspiele
08.04.2008 Nico will es wissen
05.03.2008 Alles Schall und Rauch
05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen
23.02.2007 Über fall?
05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I
04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?
13.06.2005 Gugi TV
31.03.2005 Frühlingserwachen
09.03.2005 Alles Lug ..?
25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser
31.01.2005 „Melodie“
25.01.2005 Amen Dschijas
10.11.2004 Mr. President
05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II
04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)
22.09.2004 Adieu Marius
14.09.2004 He romare!
09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....
28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT
21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“
24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"
09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva