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Zeit der Zigeuner (1. Teil)
Wie berichtet: Die beiden Romamusikerkinder Marius und Anna Maria bleiben verschwunden. Dafür sind andere Musiker angekommen, drehen und wenden die kleine Melodie "Donauwelle" durch die Grazer Altstadt. Die Band heisst "Picasso", wie uns der kleine Marius vor dem Denkmal Joseph II erklärte, dann ging er in die Nacht, das grüne Akkordeon unter dem Arm.
Szenenwechsel. Samstag am Flohmarkt vor dem Cineplexx, Puntigam, der Flohmarkt. Wir fragen nach. Dort kennen sie die Kindermusiker. "Die spielen für Geld", hör ich den Herrn über seiner Bierdose. "Sie nicht?," frag ich ihn, der mir ein angeblich weststeirisches Stoffäffchen um 50 Euro andrehen
will. "Unikat", sagt er. "Zu teuer", sage ich. Ums Eck stehen 15 Wohnwagen. Wir machen uns mit der Kamera auf den Weg, nachdem uns vor dem Würstelstand klar und deutlich gesagt wurde, dass die Bildrechte ganze 80000 Euro kosten würden. Preise spucken durch die Gehirne der Einheimischen, wohingegen unsere Kindermusikergagen doch mehr als bescheiden gewesen. In der Wagenburg. In der Mitte sassen acht Herren, gut gekleidet, gepflegt, am Tisch zum Mittagessen. Nach kurzem Blickwechsel, wir sind die Fremden, wurden wir und mit Steak und Käse begrüsst. Die Gastfreundschaft, die ich in
unseren Breiten als "Fremder" oft misse, war hier offenbar, und wir wären uns wohl näher gekommen, wären da nicht jene beiden Polizisten aufgetaucht, die sich ins Gastmahl einmengten und die sofortige Abfahrt forderten. Der Ungar verdrehte für Sekunden die Augen, der Franzose aß unbeirrt weiter, allesamt liessen sich nicht unterbrechen, zu bekannt war Ihnen der exekutive Auftritt. Der schlankere der beiden Polizisten klärte auf: der Parkplatz gehöre zum Kino und da heute Abend an die 4000 Gäste erwartet wurden, wollten die Kinobetreiber auf jene vielleicht 70 Stellplätze nicht
verzichten. Schnell war die Drohung ausgesprochen. Wenn die Roma nicht abfahren, dann werde mit einem Lkw die Einfahrt gesperrt. Mitgefangen, mitgehangen, dachte ich. Dann wären unsinnigerweise jene 4000 Stellplätze auch versperrt, das Menschenrecht auf persönliche Freiheit verletzt und die
Nötigungskriterien gegeben. Die illustre Runde am Tisch liess sich Ihr Essen nicht verderben, sie gingen sogar soweit, jene Amtshandelnden zum Essen einzuladen, doch die beiden Beamten wollten nicht an den Tisch.Kurze Zeit später vor dem Kino. Die Kinobetreiber beharrten auf Ihrem Standpunkt, dass es unter der Woch kein Problem wäre und verwiesen auf den "Romaplatz" in der Herrgottwiesgasse. "Glauben Sie an Gott," hatte der Franzose zuvor meinen Kameramann gefragt und man könnte meinen, dass der Herrgott nicht will, da jener Platz - eigentlich eine Wiese - versperrt war und die zuständigen Herrn der Liegenschaftsverwaltung nicht auffindbar, Samstags sei dort niemand erreichbar. "Und wohin sollten die Herrschaften bitteschön mit Ihren Familien übersiedeln," fragte ich nach, nachdem mir versichert wurde, dass "Die-Da" am Campingplatz in Strassgang sowieso nicht hineinkommen! "Die-Da" machten auf mich einen Gepflegteren Eindruck als
"Das" was ich zuvor an der Würstelbude ums Eck erlebte, auch bin ich mir im unklaren, ob jene Inspektoren über jene Fremdsprachekenntnisse verfügen die jene Damen und Herren selbst musikalisch unter Beweis stellten. "Die-Da müssen weg", knurrte einer der Beamten. Joseph II, III., IV ... dachte ich. "Wie bei Hitler," sagte einer der Roma, "weisst du?," fragte er nach. Nachdem auch der Kärntner Landeshauptmann Haider vergleichsweise herangezogen wurde, bekam die Amtshandlung eine doch politische Note, die
einen der Beamten veranlasste, den Kameramann mit dem Entzug der Kamera bedroht. "Dann nehm ma euch mit." "Schöne Zuständ," dachte ich. Kamera aus - Kamera ein ...
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Szenenwechsel. Samstag am Flohmarkt vor dem Cineplexx, Puntigam, der Flohmarkt. Wir fragen nach. Dort kennen sie die Kindermusiker. "Die spielen für Geld", hör ich den Herrn über seiner Bierdose. "Sie nicht?," frag ich ihn, der mir ein angeblich weststeirisches Stoffäffchen um 50 Euro andrehen
will. "Unikat", sagt er. "Zu teuer", sage ich. Ums Eck stehen 15 Wohnwagen. Wir machen uns mit der Kamera auf den Weg, nachdem uns vor dem Würstelstand klar und deutlich gesagt wurde, dass die Bildrechte ganze 80000 Euro kosten würden. Preise spucken durch die Gehirne der Einheimischen, wohingegen unsere Kindermusikergagen doch mehr als bescheiden gewesen. In der Wagenburg. In der Mitte sassen acht Herren, gut gekleidet, gepflegt, am Tisch zum Mittagessen. Nach kurzem Blickwechsel, wir sind die Fremden, wurden wir und mit Steak und Käse begrüsst. Die Gastfreundschaft, die ich in
unseren Breiten als "Fremder" oft misse, war hier offenbar, und wir wären uns wohl näher gekommen, wären da nicht jene beiden Polizisten aufgetaucht, die sich ins Gastmahl einmengten und die sofortige Abfahrt forderten. Der Ungar verdrehte für Sekunden die Augen, der Franzose aß unbeirrt weiter, allesamt liessen sich nicht unterbrechen, zu bekannt war Ihnen der exekutive Auftritt. Der schlankere der beiden Polizisten klärte auf: der Parkplatz gehöre zum Kino und da heute Abend an die 4000 Gäste erwartet wurden, wollten die Kinobetreiber auf jene vielleicht 70 Stellplätze nicht
verzichten. Schnell war die Drohung ausgesprochen. Wenn die Roma nicht abfahren, dann werde mit einem Lkw die Einfahrt gesperrt. Mitgefangen, mitgehangen, dachte ich. Dann wären unsinnigerweise jene 4000 Stellplätze auch versperrt, das Menschenrecht auf persönliche Freiheit verletzt und die
Nötigungskriterien gegeben. Die illustre Runde am Tisch liess sich Ihr Essen nicht verderben, sie gingen sogar soweit, jene Amtshandelnden zum Essen einzuladen, doch die beiden Beamten wollten nicht an den Tisch.Kurze Zeit später vor dem Kino. Die Kinobetreiber beharrten auf Ihrem Standpunkt, dass es unter der Woch kein Problem wäre und verwiesen auf den "Romaplatz" in der Herrgottwiesgasse. "Glauben Sie an Gott," hatte der Franzose zuvor meinen Kameramann gefragt und man könnte meinen, dass der Herrgott nicht will, da jener Platz - eigentlich eine Wiese - versperrt war und die zuständigen Herrn der Liegenschaftsverwaltung nicht auffindbar, Samstags sei dort niemand erreichbar. "Und wohin sollten die Herrschaften bitteschön mit Ihren Familien übersiedeln," fragte ich nach, nachdem mir versichert wurde, dass "Die-Da" am Campingplatz in Strassgang sowieso nicht hineinkommen! "Die-Da" machten auf mich einen Gepflegteren Eindruck als
"Das" was ich zuvor an der Würstelbude ums Eck erlebte, auch bin ich mir im unklaren, ob jene Inspektoren über jene Fremdsprachekenntnisse verfügen die jene Damen und Herren selbst musikalisch unter Beweis stellten. "Die-Da müssen weg", knurrte einer der Beamten. Joseph II, III., IV ... dachte ich. "Wie bei Hitler," sagte einer der Roma, "weisst du?," fragte er nach. Nachdem auch der Kärntner Landeshauptmann Haider vergleichsweise herangezogen wurde, bekam die Amtshandlung eine doch politische Note, die
einen der Beamten veranlasste, den Kameramann mit dem Entzug der Kamera bedroht. "Dann nehm ma euch mit." "Schöne Zuständ," dachte ich. Kamera aus - Kamera ein ...
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[Kolumne/n.nagy/04.10.2004]
Kolumne/n.nagy
06.11.2017 Flüchtig
05.10.2017 Who can it be NOW?
01.09.2017 Kurz oder Lang
31.07.2017 Konzentriert Euch
20.07.2017 Kunst: eine Verantwortung
12.06.2017 Weisses Papier
17.05.2017 Salz im Tanz
04.04.2017 Es wurmst
07.03.2017 Two for Twelve
08.08.2016 Micro Galleries
22.07.2016 Pubculture
21.06.2016 Spiel und die Welt
12.05.2016 Friendly Alien
25.04.2016 Spielfelder
04.03.2016 WE COME AS FRIENDS
26.02.2016 Sound the beast
09.02.2016 Free China
13.12.2015 Happy?
10.11.2015 SPIELFELD
16.10.2015 Mein K(r)ampf
14.10.2015 Die Revolution frisst - Vereine die gerne AGs wären
13.07.2015 Der Fremde
10.06.2015 Vagabunden
20.03.2015 An-Statt-TV-Land
20.02.2015 FPF Filmpionier Bernhard Frankfurter
28.01.2015 Zabriskie Point: davor und danach
12.12.2014 Xmas3
14.11.2014 Klick it
20.10.2014 herbstpartie-y
23.09.2014 Dort – wo uns die Sprache erfindet
27.08.2014 Zukunft war gerade – und jetzt!
06.06.2014 Ein Sonntag im Mai
29.04.2014 Damals - Zeiten der Unruhe
24.03.2014 Krieg - Art
14.02.2014 Cooperale
11.11.2013 Straßennarben
10.10.2013 Das blaue Wunder - eine Brücke
05.09.2013 Belämmert mich - nicht.
05.08.2013 Take Care – cam me free
06.07.2013 Kunst-Aufwertung
03.06.2013 Über Kinder der Iris
13.05.2013 Grundlagen. Wer lehrte die Biene?
27.03.2013 Venedig
08.03.2013 HAARP - Harfenspieler
29.01.2013 Keine Angst
06.12.2012 Der Hofer wars ...
29.11.2012 Sieben
08.10.2012 Flashmobbing
07.09.2012 Club-Subculture again
02.08.2012 Keplerkoje - Gnadenlose Flut
25.07.2012 Zuviel Hitze
02.07.2012 Erdbeweger
18.05.2012 LEND WIRBELT
10.04.2012 Sturm - Kratzer am Meer
27.03.2012 Aufruf des Erinnerns (Iden des März)
16.02.2012 2nd Floor - stadtmuseum
23.01.2012 Neue Heimat
04.01.2012 Das verborgene Museum
29.11.2011 Bleibt Papier geduldig?
03.11.2011 Macht Platz
19.09.2011 Much too Much . Zuviel ist Zuviel
02.08.2011 Gries-Gardening
18.07.2011 Eine „Annen4elfolge“
29.06.2011 Arbeit macht über die Freiheit der Kunst freier
26.04.2011 ...oder dem Tanz das Töten verging
22.02.2011 3-25 ist -23
10.01.2011 Minus 18-25
06.12.2010 United - und eine Diagonale
12.10.2010 “Better Together”
24.08.2010 Smok-ie
27.07.2010 Grauschleier „Sport und Brötchen statt Drogen“
07.07.2010 Urbanes Verhandeln
31.05.2010 Es gilt die Unschuldsvermutung
30.03.2010 Black is Black
02.03.2010 Alles Schweigen - Shining: Ein Schubhaftgefängnis - Lager - in Vordernberg?
02.02.2010 "Jojo"
14.01.2010 Hotel §5 MRK
15.12.2009 Theater der Unterdrückten - das Weltforum-Theaterfestival aus Graz
15.11.2009 Schatz des Arif
30.10.2009 Mur-Boal
30.09.2009 Hanedke
13.09.2009 Daheimatlos
08.08.2009 Parkland
08.08.2009 Daheimatlos
10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen
05.05.2009 Einmal Arbeit genügt.
14.04.2009 Akademie Ortlos
09.03.2009 Frühlingsverfolgen
02.12.2008 Transkaukasische U-Boote
08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen
12.09.2008 BECAUSE
10.07.2008 REGIONAL (e)
27.06.2008 Frühsommerspiele
08.04.2008 Nico will es wissen
05.03.2008 Alles Schall und Rauch
05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen
23.02.2007 Über fall?
05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I
04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?
13.06.2005 Gugi TV
31.03.2005 Frühlingserwachen
09.03.2005 Alles Lug ..?
25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser
31.01.2005 „Melodie“
25.01.2005 Amen Dschijas
10.11.2004 Mr. President
05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II
04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)
22.09.2004 Adieu Marius
14.09.2004 He romare!
09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....
28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT
21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“
24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"
09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva