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Frühsommerspiele

Natürlich denkt sich die Stadt ihren Frühsommer aus, der in Sommerspielen endet. Gleichzeitig wandert alles aus und ein. Ein reger Austausch der in kurzen Interventionen endet, - da ein Einfall einer Fußballmannschaft: Sieg und Niederlage liegen oft näher auseinander als man bedenkt – daneben Spiele wider Spiele und selbst die Brezeln auf der Hauptbrücke sind teuerer geworden. Der Verkäufer wandert weiter stadtauswärts zum Bahnhof. Dort sieht man der Realität noch ins ankommende und abfahrende Auge, da erfasst man das Hinterland, das geschärft Provinzielle. Man muss kein Fan des Grazer Bahnhofs sein um dort zwischendurch landen zu müssen – trotzdem finden sich immer wider neue Gesichter. Schuldner, die sich vor ihren Gläubigern verstecken, Schüler, die offenbar keine Schule die Ihre nennen wollen, Reisende die unter der Uhr in die Eingangshalle eilen – stetige Bewegungsmuster die ineinander gleiten. Unweit des Bahnhof liegt das AMS – immer neue Geschichten dringen aus den verbundenen flüsternden Zonen der unmittelbaren Stadtstadt. Der 50Jährige, der 400 Euro unter dem Kollektivvertrag starten sollte, der Asylwerber, der schon mit der vierten Firma um eine Arbeitsbewilligung „bettelt“ ... und „die bösen Worte“, die aus einer sozialen Skulptur drängen, eine Öffentlichkeit zeugen indem sie Sprechblasen in die oberen Stockwerke der blauen Fassade aus versenden. Natürlich ist das weder Spaß noch kindische Tollerei – wie so oft wird Ernst nicht anerkannt, in seiner Unmittelbarkeit des Ausdruckes weder verstanden noch gelesen. Man lächelt halt so nichtssagend österreichisch; als ob der Faktor Zeit auch diese grau gekleideten Aufrührer – das Heer der Arbeitslosen – am besten mit der Bahn zu einem kollektiven Bewerbungsgespräch ins Oberland verschicken müsste. Fahrtzeiten an die 4 1/ 2 Stunden täglich seien innerhalb der Zumutbarklausel bestätigte mir unlängst eine Pädagogin. Freizeit könne man dann ja im Urlaub nachholen, wenn man die Probezeit durchsteht; wenn man rechtzeitig aufsteht, wenn der Herr Aufsichtslehrer die Klasse betritt und man im Geiste sagt, „bleiben sie doch sitzen – die alten Disziplinmuster haben sich eben fortnovelliert,“ unlängst geschehen westlich von Leoben. Die Grazer jammern über das Wetter, zuerst ist es ihnen zu kühl, dann zu feucht, dann dieses plötzlich beinahe unerträgliche Schwüle, für das man sich verschwitzt dann immer wieder entschuldigen muss. In der Annenstrasse entschuldigt sich dann der Entschuldner bei mir und meint, dass ein Stand von 3000 Euro (minus) nicht als Schuld der Höhe nach von ihm anerkannt werden kann. Ein anderer Entschuldungsverantwortlicher geht sogar noch weiter und meint wörtlich „Ich würde an ihrer Stelle auf die Seychellen fliegen.“ Man sollte offenbar in seiner A-Willigkeit seine Position nicht unbedingt überziehen und dem System die nötige Treue verschließen. Vielleicht wandelt sich dann die Sichtweise. Die Züge kommen ja nicht nur am Bahnhof an, sie fahren auch wieder ab. Und vermeintliche Siege, wie jener zur Sommersonnwende in Cordoba, bleiben selten länger als 30 Jahre auf Sparflamme aufgekocht. „I werd Narrisch,“ ist österreichischer Unsprachballast geworden, unlängst im Seifenblasengewirr der Sprechblasenmachenschaften zerplatzt, wiederum fällt dessen markige Substanz als sauerer Regen in die Stadt zurück, die von den herannahenden Fanhorden weitgehend verschont blieb. Glücklicherweise sind jene Wiesen, wie jene des Fröbelparks, auf denen den in-aus- und einheimischen Kindern das Fußballspielen verboten wird immer noch im saftigsten Grün geblieben – das schenkt Hoffnung!...



[Kolumne/n.nagy/27.06.2008]





    Kolumne/n.nagy


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    25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser

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    10.11.2004 Mr. President

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    24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"

    09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva

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