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Keplerkoje - Gnadenlose Flut
Am 2. August startet eine Foto-Ausstellung von Rosa Fürpass direkt an der Keplerbrücke - die Keplerkoje.
Auch hier hatten sich zum Hochwasser Schaulustige eingefunden. Digicams hatten die Asconti-Island im Visier, vor allem die Verklausung, an der sich eine riesige Welle brach. Aus Angst die Insel könnte ausgehoben werden, wurde schließlich die Hauptbrücke gesperrt. Auf die Frage warum die Brücke gesperrt sei, kam eine Gegenfrage der Beamtin, "Was glauben Sie?". Über meinen Glauben und Unglauben wollte ich mit ihr nicht diskutieren. Nur soviel - ich teilte ihr mit, dass ich grad vom Lendplatz her komme. Die Grazer Berufsfeuerwehr war wenig begeistert, dass da jemand persönlich vor ihren Toren aufkreuzte und Fragen zur Insel stellte. Man legte mir nahe, ich solle doch anrufen. Ich hatte zwar ein Handy in der Tasche, zog es jedoch vor auf meine Persönlichkeit zu pochen. Face to Face war angesagt. Ich hatte schließlich 2003 Filmmaterial über die Asconti-Insel gedreht und spielte die Insel immer wieder in meinen Filmen wie Bare Droma oder Flusswinde eine nicht unbedeutende Lokation. Ich wollte das Kunstwerk, in dem eigentlich im Winter eine Saunalandschaft für die GrazerInnen aufgezogen werden sollte, nur aufgrund von ein paar obersteirischen Baumstämmen, die nun ihren Fortbestand gefährdeten, nicht so einfach den Bach runter gehen lassen.
Und allein schon deshalb bin ich von der Keplerkoje hierher geradelt. Der Türposten holte den Einsatzleiter, der mich gleich darauf hinwies, dass es Strafen für alle geben werde, die es wagen würden, auf die Insel oder den Mursteg zu gehen. Alles sei gesperrt. Ich wollte dem Mann nicht erklären, dass eine Verordnung ordnungsgemäß kundgemacht werden müsste, dass der lose Aushang auf einem rot-weiß-roten Plastikband jedem Verwaltungsrechtler nur ein müdes Lächeln abringen musste. Abstrafen ist im Angesicht einer Katastrophe - es geht ja um ein nicht unbedeutendes Kunstwerk - wohl der völlig falsche Weg.
Die Androhung von bis zu 3600 Euro (?) halte ich für einen Schreibfehler - da haben sich offensichtlich einige existenzgefährdende Nullen, aus welchem System auch immer, eingeschlichen. Der Eindruck lässt sich wieder einmal nicht verwehren, dass hier überhaupt nicht generalpräventiv gedacht wird, sondern über ein diffuses unverhältnismäßiges Summenspiel den BürgerInnen zum Hochwasser hinzu zusätzlich Angst über Abstrafen suggeriert wird. Die Eigenverantwortlichkeit sollte über Baubänder hinaus auch anderwärtig signalisiert werden. Hundert Strafanzeigen sind keine Lösung. Und wenn der Katastrophenbeauftragte der Stadt Graz, ein Herr Nestler dann von "gnadenloser Bestrafung" spricht, sollte er sich über das Wort Gnade und den Begriff der "Gnadenlosigkeit" einmal Gedanken machen. Die Insel steht noch. Der Büchersegler ist nicht abgesoffen. Die Keplerkoje verspricht im Trockenen rege Ausstellungstätigkeiten und die Murpromenade könnte wie schon des Öfteren, dann wenn die Massen pilgern gehen, zur öffentlichen Galerie werden. Diesmal waren keine Ordnungswächter zu sehen. Sie hatten auch keine Schwimmwesten ausgehoben.
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Auch hier hatten sich zum Hochwasser Schaulustige eingefunden. Digicams hatten die Asconti-Island im Visier, vor allem die Verklausung, an der sich eine riesige Welle brach. Aus Angst die Insel könnte ausgehoben werden, wurde schließlich die Hauptbrücke gesperrt. Auf die Frage warum die Brücke gesperrt sei, kam eine Gegenfrage der Beamtin, "Was glauben Sie?". Über meinen Glauben und Unglauben wollte ich mit ihr nicht diskutieren. Nur soviel - ich teilte ihr mit, dass ich grad vom Lendplatz her komme. Die Grazer Berufsfeuerwehr war wenig begeistert, dass da jemand persönlich vor ihren Toren aufkreuzte und Fragen zur Insel stellte. Man legte mir nahe, ich solle doch anrufen. Ich hatte zwar ein Handy in der Tasche, zog es jedoch vor auf meine Persönlichkeit zu pochen. Face to Face war angesagt. Ich hatte schließlich 2003 Filmmaterial über die Asconti-Insel gedreht und spielte die Insel immer wieder in meinen Filmen wie Bare Droma oder Flusswinde eine nicht unbedeutende Lokation. Ich wollte das Kunstwerk, in dem eigentlich im Winter eine Saunalandschaft für die GrazerInnen aufgezogen werden sollte, nur aufgrund von ein paar obersteirischen Baumstämmen, die nun ihren Fortbestand gefährdeten, nicht so einfach den Bach runter gehen lassen.
Und allein schon deshalb bin ich von der Keplerkoje hierher geradelt. Der Türposten holte den Einsatzleiter, der mich gleich darauf hinwies, dass es Strafen für alle geben werde, die es wagen würden, auf die Insel oder den Mursteg zu gehen. Alles sei gesperrt. Ich wollte dem Mann nicht erklären, dass eine Verordnung ordnungsgemäß kundgemacht werden müsste, dass der lose Aushang auf einem rot-weiß-roten Plastikband jedem Verwaltungsrechtler nur ein müdes Lächeln abringen musste. Abstrafen ist im Angesicht einer Katastrophe - es geht ja um ein nicht unbedeutendes Kunstwerk - wohl der völlig falsche Weg.
Die Androhung von bis zu 3600 Euro (?) halte ich für einen Schreibfehler - da haben sich offensichtlich einige existenzgefährdende Nullen, aus welchem System auch immer, eingeschlichen. Der Eindruck lässt sich wieder einmal nicht verwehren, dass hier überhaupt nicht generalpräventiv gedacht wird, sondern über ein diffuses unverhältnismäßiges Summenspiel den BürgerInnen zum Hochwasser hinzu zusätzlich Angst über Abstrafen suggeriert wird. Die Eigenverantwortlichkeit sollte über Baubänder hinaus auch anderwärtig signalisiert werden. Hundert Strafanzeigen sind keine Lösung. Und wenn der Katastrophenbeauftragte der Stadt Graz, ein Herr Nestler dann von "gnadenloser Bestrafung" spricht, sollte er sich über das Wort Gnade und den Begriff der "Gnadenlosigkeit" einmal Gedanken machen. Die Insel steht noch. Der Büchersegler ist nicht abgesoffen. Die Keplerkoje verspricht im Trockenen rege Ausstellungstätigkeiten und die Murpromenade könnte wie schon des Öfteren, dann wenn die Massen pilgern gehen, zur öffentlichen Galerie werden. Diesmal waren keine Ordnungswächter zu sehen. Sie hatten auch keine Schwimmwesten ausgehoben.
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[Kolumne/n.nagy/02.08.2012]
Kolumne/n.nagy
06.11.2017 Flüchtig
05.10.2017 Who can it be NOW?
01.09.2017 Kurz oder Lang
31.07.2017 Konzentriert Euch
20.07.2017 Kunst: eine Verantwortung
12.06.2017 Weisses Papier
17.05.2017 Salz im Tanz
04.04.2017 Es wurmst
07.03.2017 Two for Twelve
08.08.2016 Micro Galleries
22.07.2016 Pubculture
21.06.2016 Spiel und die Welt
12.05.2016 Friendly Alien
25.04.2016 Spielfelder
04.03.2016 WE COME AS FRIENDS
26.02.2016 Sound the beast
09.02.2016 Free China
13.12.2015 Happy?
10.11.2015 SPIELFELD
16.10.2015 Mein K(r)ampf
14.10.2015 Die Revolution frisst - Vereine die gerne AGs wären
13.07.2015 Der Fremde
10.06.2015 Vagabunden
20.03.2015 An-Statt-TV-Land
20.02.2015 FPF Filmpionier Bernhard Frankfurter
28.01.2015 Zabriskie Point: davor und danach
12.12.2014 Xmas3
14.11.2014 Klick it
20.10.2014 herbstpartie-y
23.09.2014 Dort – wo uns die Sprache erfindet
27.08.2014 Zukunft war gerade – und jetzt!
06.06.2014 Ein Sonntag im Mai
29.04.2014 Damals - Zeiten der Unruhe
24.03.2014 Krieg - Art
14.02.2014 Cooperale
11.11.2013 Straßennarben
10.10.2013 Das blaue Wunder - eine Brücke
05.09.2013 Belämmert mich - nicht.
05.08.2013 Take Care – cam me free
06.07.2013 Kunst-Aufwertung
03.06.2013 Über Kinder der Iris
13.05.2013 Grundlagen. Wer lehrte die Biene?
27.03.2013 Venedig
08.03.2013 HAARP - Harfenspieler
29.01.2013 Keine Angst
06.12.2012 Der Hofer wars ...
29.11.2012 Sieben
08.10.2012 Flashmobbing
07.09.2012 Club-Subculture again
02.08.2012 Keplerkoje - Gnadenlose Flut
25.07.2012 Zuviel Hitze
02.07.2012 Erdbeweger
18.05.2012 LEND WIRBELT
10.04.2012 Sturm - Kratzer am Meer
27.03.2012 Aufruf des Erinnerns (Iden des März)
16.02.2012 2nd Floor - stadtmuseum
23.01.2012 Neue Heimat
04.01.2012 Das verborgene Museum
29.11.2011 Bleibt Papier geduldig?
03.11.2011 Macht Platz
19.09.2011 Much too Much . Zuviel ist Zuviel
02.08.2011 Gries-Gardening
18.07.2011 Eine „Annen4elfolge“
29.06.2011 Arbeit macht über die Freiheit der Kunst freier
26.04.2011 ...oder dem Tanz das Töten verging
22.02.2011 3-25 ist -23
10.01.2011 Minus 18-25
06.12.2010 United - und eine Diagonale
12.10.2010 “Better Together”
24.08.2010 Smok-ie
27.07.2010 Grauschleier „Sport und Brötchen statt Drogen“
07.07.2010 Urbanes Verhandeln
31.05.2010 Es gilt die Unschuldsvermutung
30.03.2010 Black is Black
02.03.2010 Alles Schweigen - Shining: Ein Schubhaftgefängnis - Lager - in Vordernberg?
02.02.2010 "Jojo"
14.01.2010 Hotel §5 MRK
15.12.2009 Theater der Unterdrückten - das Weltforum-Theaterfestival aus Graz
15.11.2009 Schatz des Arif
30.10.2009 Mur-Boal
30.09.2009 Hanedke
13.09.2009 Daheimatlos
08.08.2009 Parkland
08.08.2009 Daheimatlos
10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen
05.05.2009 Einmal Arbeit genügt.
14.04.2009 Akademie Ortlos
09.03.2009 Frühlingsverfolgen
02.12.2008 Transkaukasische U-Boote
08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen
12.09.2008 BECAUSE
10.07.2008 REGIONAL (e)
27.06.2008 Frühsommerspiele
08.04.2008 Nico will es wissen
05.03.2008 Alles Schall und Rauch
05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen
23.02.2007 Über fall?
05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I
04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?
13.06.2005 Gugi TV
31.03.2005 Frühlingserwachen
09.03.2005 Alles Lug ..?
25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser
31.01.2005 „Melodie“
25.01.2005 Amen Dschijas
10.11.2004 Mr. President
05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II
04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)
22.09.2004 Adieu Marius
14.09.2004 He romare!
09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....
28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT
21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“
24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"
09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva