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Xmas3
Die vorweihnachtliche Schlägerei von Bäumen, ob extra dafür gezüchtet oder nicht, wirft die Frage auf, ob nicht gerade die Kunst andere Aufgaben hätte: Ausstellen statt Aufstellen. Die Traditionalisten fordern Respekt vor dem alten Brauchtum und hinterfragen den Lauf der Zeit um die Klimaerwärmung und Artensterben wenig bis gar nicht und liebäugeln mit den Blättern eines Tannesbaumes, ob steirisch oder nicht. Ein APA - Korrespondent erzählte mir mal, dass der „Christbaum“ angeblich von einem Lutheraner aus den baltischen Ländern nach Westen getragen wurde. Ich konnte es nicht überprüfen. Nur eine gewisse Baumsucht bleibt bestehen, gerade zu Weihnachten sich einen „Geschlägerten“ ins Wohnzimmer zu stellen, wie auch die politischen Bestrebungen den öffentlichen Raum zu behübschen. Der Mai lässt ebenso grüssen. Mit zeitgemäßer Kunst hat das nichts zu tun, mit einer kritischer Haltung zur Zeit, ebenso wenig. Es handelt sich nur um blasse Behübschungsaktionen, über Luftgütekriterien und Verantwortung will ich gar nicht nachdenken. Das alt-keltische Baumheiligtum wurde ja von christlich-fanatischen Baumschlägern gefällt und bekämpft, jene, die sich nun den Baum zum Symbol eigen machen. „Oh Tannenbaum!“ kann man da nur ausrufen. Eichenbäume werden ja keine ausgestellt und Eichenhaine auch nicht. Weihnachten ist ja sowieso zu einem Kommerzfestival verkommen und beschäftigt mehr den Handel und die kauf(be)rauschende Erregung als den tiefen Hintergrund des Festes. Während In Brüssel eine moderne Interpretation eines Weihnachtsbaums die Gemüter erregt. Anstelle eines Nadelbaums hat die Stadt eine Konstruktion aus Metall, Holz und Stoff aufgestellt - „Xmas 3“ (christmas tree). Mit Tüchern bespannte Würfel aus Stahlrohren türmen sich zu einer wuchtigen Konstruktion. Die Belgier sind wütend. Da hilft es auch nichts, dass der „Xmas 3“ begehbar ist und man von seiner Spitze einen eindrücklichen Ausblick auf den mittelalterlichen Markt genießen kann. Über 25.000 Unterzeichner gegen den „Baum“ fand eine Onlinepetition. „Respekt gegenüber Werten und Traditionen“ wird gefordert. Schwerer wiegt jedoch der Vorwurf, dass der moderne Baum der Stadt die achtfachen Kosten eines klassischen Nadelbaums verursacht. Die 40.000 Euro hat jedoch der Sponsor, der Energiekonzern Electrabel, übernommen. Geld scheint ja vor Weihnachten genügend vorhanden zu sein. Als ob Europa keine anderen Sorgen hätte. Es ist wieder einmal bezeichnend, wie scheinheilig mit Kosten-Nutzenprinzipien und Energie umgangen wird. Man kann nur hoffen, dass nicht der Verbund Kopiertendenzen entwickelt, zumal ja um den Verbund mit Licht nicht unmittelbar sparsam umgegangen wird. Konsumtempel sind eben keine Krippenspiele oder Mondlichtställe auch wenn sie krampfhaft strahlend versuchen den falschen Schein erweckt zu halten. Mit oder ohne Kunst lichtelt es und fordert uns auf Bäume wie auf Kunstwerke zu achten. Das weihnachtliche Stille Nacht im Kerzenlicht wird immer von neuem sabotiert – ein Fest ist angesagt ohne sich dabei in Superlativen zu überfressen. Kunstwerke gebe es ja zur genüge, die man auch kaufen und verschenken kann – den KünstlerInnen und Kunsthandwerkern den nötigen Respekt und Wertschätzung zu erweisen. Die Einstellung in diese Richtung, wie viel mehr Mut zur Kunst wäre dringend angesagt. Macht Kunst und streitet nicht.
(C) commons.wikimedia.org/wiki/File:Waldschaeden_Erzgebirge_3.jpg
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