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Ein Sonntag im Mai

“Die Bosniaken kommen”  heißt ein bedeutender österreichischer Militärmarsch. Das bosnische Regimenter als Stoßtruppen in den Isonzo - Schlachten eingesetzt wurden ist Tatsache, wie auch im zweiten Weltkrieg bosnische SS-Regimenter – was ich aus der FPÖ-Zeitung “Uhrturm” erfuhr – gegen Tito-Partisanen und serbische Tschetniks vorgingen. Das FPÖ-Blatt empfiehlt das Buch mit dem “vielsagenden” Titel: “Muslime in der Waffen SS”. Daneben wird ein weiteres Buch angepriesen: “Dschihad für den deutschen Kaiser,” (1914 - 1918), was auch nicht mehr ganz zeitgemäß daher kommt, jedoch um die Aufarbeitung des Attentats von Sarajevo und seinen Folgen offenbar notwenig scheint. Dass die FPÖ-Graz in ihrer Gemeinderatsklubzeitung die Frage, “Wie viel Islam noch?” , stellt und die Blaue Moschee – ein Weltkulturerbe – demonstrativ über den Grazer Uhrturm montiert und grafisch ungeschickt in einer mehr als eigenwilligen Fotomontage - worin drei Minarette einfach verschwanden, auf den Tafelberg setzt, belustigt eher. Jedoch wird hier gegen islamischen Faschismus, Muslimbrüder und Gotteskrieger hergezogen, und der Moscheebau an sich wie die Finanzierung durch Fremdkapital unzusammenhängend kritisiert. Da wird wieder einmal pauschaliert und geurteilt und schwebt unterschwellig allgegenwärtig – ein Gotteshaus mit oder ohne Minarett/e – der haltlose Vorwurf des allgegenwärtigen Terrorismus im Raum. Nicht, dass es keine “Schläfer” geben würde, dass nicht auch hier fundamental-radikale Meinungstreiber ihre Hasstiraden führen; nein, es geht um die Art und Weise wie man einen Dialog anstrebt und führt, um friedfertiges Zusammenleben zu ermöglichen. Eine Partei, die 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkrieges gegen die Europäische Union herzieht, sogar für “Mehr Steiermark in Brüssel” propagiert und einen “Denkzettel für EU und Rot-Schwarz” verlangt, bewegt sich - jenseits jeder Zumutbarkeit - innerhalb einer aufkommenden rechtspopulistischen Masse, die mit sogenannten “Abendländischen Werten” und vorsintflutlichen Parolen punktet. Die Gefahr steht nach Le Pens Wahlkampf im Raum und gibt nach Wilders Wahldebakel nun auch Strache Gelegenheit einen weiteren Keil in ein Europa zu treiben, dass gerade nach seiner Reputation ringt. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Le Pen, der Vater, sprach in einem Anfall offenbar geistiger Verwirrung von Ebola - Viren, die Migranten hinwegraffen sollten. Hetze und das Schaffen von Feindbildern erfährt einen ungerechtfertigten Zulauf; dabei bricht das Geschwür der suggerierten Angst auf, vergiftet Klima und Atmosphäre, anstatt zentraleuropäische Probleme und globale Anliegen einer vorwärtsschreitenden Entwicklung zuzuordnen. Das am Balkan nach der Flut, Minen verschwemmt in Regionen landen, wo es keine Minenteppiche gab, zeugt, dass ausgelegter Sprengstoff im seltensten Fall kalkulierbar ist – zu klein-menschlich sind wir in unserer Kurzsichtigkeit und so säen wir zu oft die falsche Saat. Suggerierte Angst und Gewalt waren noch nie Lösung von Problemzonen. Die Zusammenhänge zwischen Immigrations- und EU-Feindlichkeit sind zu offensichtlich. Welcher Versuchung Le Pen nachfolgte, nachdem De Wilders als Verlierer in die niederländische Geschichte eingeht, bleibt fraglich; ob die keltische Rune an einer weiblichen Pobacke Hollande zum Verhängnis werden wird, steht offen – ein Massensterben geistiger Art dämmert im Raum. Das Bekenntnis zu einem geeinten Europa schmerzt im Angesicht der vielen NichtwählerInnen, bleibt jedoch zukunftsweisender Richtsatz. Wir alle sind Nutznießer eines geeinten Werte-Maßstabes Europa, der bei allen Unzulänglichkeiten und Schrägstellungen einen Arbeitsauftrag bedeutet. Die physikalischen, emotionalen, wie entwicklungsphysiologischen Zusammenhänge ordnen sich zueinander und nicht dagegen. Verschwörungen, die in vergangene Dimensionen eindringen um einen “pseudo-gerechten Kampf” zu führen, sind die Versuchungen schlechthin. Hier geht es nicht um eine frontale Abwehrhaltung sondern um ein gerecht-tolerantes Miteinander. Dass sich Ungebildete gerne vereinnahmen lassen, ist bekannt; dass ein “Wahrzeichen”, wie der Uhrturm, noch zeitgemäß durchgeht mehr als fraglich - ein Lindwurm ebenso. Es bleibt im Angesicht der Eventisierung der stadterprobten Massen, die Frage, ob nicht der Event versucht dem Steirer eine Krone aufzusetzen – ob die Spektakel trunkene Masse vor dem Wahltag dann – Alkoholverbot und Wahlpflicht sind längst Geschichte –dann nicht wieder völlig fehlgesteuert auf den Wahlgang vergisst. Für die Wahlbeteiligung und Europa an jenem Sonntag im Mai einzutreten, halte ich für Verpflichtung, anstatt über Stadtfest -Tamtam Massen heran zu karren, um die Grazer Innenstadt mitsamt ihrer Lebensqualität lauthals zu stören und zu überdröhnen. Ob 81db in den angrenzenden Häusern den stupiden Beat etwas abverlangen können, ist nicht anzunehmen. Die gesundheitsgefährdeten Kinder im Haus hielten sich die Ohren zu, während das Publikum vor der ÖVP-Zentrale am Karmeliterplatz in Trance in eine vollkommene andere Richtung kippte. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum Franzobel Red Bull zum Sp …… findet oder viel Lärm um nichts besser auf einer Bühne intoniert werden sollte. 

(c) Wikipedia: Europa als Reichskönigin in: Heinrich BüntingItinerarium Sacrae Scripturae. 1588.
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[Artikel/n.nagy/06.06.2014]





    Artikel/n.nagy


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