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Zukunft war gerade – und jetzt!

Wie geschüttelt wir gerade nach der nächstbesten Unmöglichkeit werden zu erkennen, dass Unfrieden sich über etwas hermacht, dass wir aus der Zeitverschiebung heraus als “gerecht” empfunden haben. Die couragierten Gerechten, die unlängst in der Ausstellung im Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten, zu sehen waren, bleiben in einem umfassenden Opfer-Täter-Gerechtigkeitsprofil über den Holocaust hinaus über die beeindruckende Führung sicher nachhaltig bestehen. Die zentralen Tore in die Gegenwart  enden über Gandhi und Mandela in einem Lebend-Portrait von Malala Yousafzai, verweisen auf afro-asiatische Flucht- und Überlebensrouten und die Gefälle. Über Yad Vashem hinaus findet gerade jetzt Courage und Gerechtigkeit über Nationalismusdebatten hinaus erweiterte Reibungspunkte.  Wenn der U.S. Pressesprecher des Weißen Hauses Josch Earnest das “Recht auf Selbstverteidigung” ins Zentrum eines “gerechten Krieges” stellt, so hält das Atelier Jungwirth ihn die Ausstellung von Marco Longari, Gaza 2014, entgegen. “Ich bin erschöpft, am Ende, wütend und indigniert. Es ist wohl das Schlimmste was ich je gesehen habe,” schreibt der Spitzenfotograf Longari August 2014 aus Gaza. Die Ausstellung läuft gerade – bis 20. September. Longari lebte selbst jahrelang in Israel und bekennt sich zu einer erweiterten peace-picture-mission – Courage steht auch hier im Zentrum seiner Arbeiten, zeitversetzt. “Beyond the violence” war ein Doku- Drehbuch, dass ich über israelisch-palästinensische Friedensbemühungen für die Courage Film verfassen durfte, das bedauerlicherweise unverfilmt liegen bleib, jedoch genügend Peace-Now Projekte aufzeigte. Ohne eine Weltkriegsangst schüren zu wollen berichten Medien über Gräuel und Brandherde; es wird eiskaltes politisches Kalkül samt den dazugehörenden Drohgebärden. Als wäre das Format “Eskalation” das einzige nennenswerte, erzählenswerte Schürwerk, um mit Angst wirksam kollektiv, Massen im Atem zu halten. Kunst wirft ja nur – oder im höchsten Fall – Fragen auf, und ist blosser Bestandteil bei der Suche nach Lösungsvarianten; ob diese gerecht - fertig erscheinen bleibt dabei zunächst völlig offen und bei aller Freiheit auch fragwürdig. Ebenso wie  die die vielseitigen Versuche 1914 als den Geschichtsprofessor per excellence  all-zu-öffentlich auszustellen. In einer Vielzahl an Ausstellungen und Erstveröffentlichungen wird an Erklärungsmodellen um “Schwarze Hände”, angeblich geschichts- und bewusstseinsbildend festgehalten, vergisst dabei völlig, dass im Angesicht der unerreichten Millenium-Goals 2015, wir der Gegenwart und den globalen Problemen der Welt hinterher stolpern.  

“Eine Frage der Zeit” ist der Titel eines erst unlängst erschienen Buches über wesentlich andere Umstände der Sein- und Sinnsuche innerhalb von künstlerischen Rahmen. Es ist immer eine “Frage der Zeit”, wenn wir in die Lage kommen, zu erkennen. Dort, wo sich die starre Form, des missbrauchten, missbildeten und mutierten Wortes aus dem Satz – aus dem Schriftsatz heraus – Letter für Letter löst - dort nimmt der ursprüngliche Gedankenfluss, zurück-gekehrt, wieder neue Formationen an.  Ob diese schlussendlich einem historischen oder kunsthistorischen Blickwinkel zugeordnet werden wollen, will ich bezweifeln. Die Zukunft will ja im mehrschichtigen Gehalt der Gegenwart erkannt worden. Wie die Herausgeberin Theresa Pasterk treffend Wim Wenders - Bono Vox als “Bildbegründer” anführt, so vielschichtig begründend ist dann auch das bildnerische Werk ihres Vaters GAP (G.A. Pasterk). In seiner Bildkomposition “Fremde Heimat”, dass in  wechselwirksamer Doppeldeutigkeit Blautöne in die Gedankenwelt mit einbezieht, ohne anmaßend den Heimatbegriff zwanghaft konkretisieren oder kategorisieren zu müssen. Sprache löst sich eben davon, sprachlos geworden ist es eine “Frage der Zeit”, worüber und wie sie - er - einlöst. Der Fluss eines Bildes erzählt mehr als die Worte davor. Sie wirken wie kaligrafische Flüchtlingsrouten, die Buchstaben gleichen verbogenen Menschenmassen, die sich aneinander reihen. Konkreter: um in das asiatische Tor  zurückzukehren, vielleicht über Pakistan nach Indien. Die Vielschichtigkeit wandert fadeneinwärts in den Flickenteppich von Feldern, des jeweiligen zunächst Fremden, im Eigenen und umgekehrt, macht gleichzeitig Lust auf den herbst 2014. Ob sich dabei Bombay in Mumbai oder umgekehrt widerspiegelt, spielt dabei keine Rolle. Felder drehen und dehnen sich mit den Wolkenlagen der jeweiligen Belichtung ihrer Charaktere. In eine Bettdecke eingewickelt, stelle ich mir ein völlig lautloses Tesla-Mobil vor, das dann doch noch mit quietschenden Reifen – einbremst und beinahe flehentlich mit den Reifen malt: Zukunft war gerade - Jetzt! Und der weiße Ochse mit seinen wuchtigen Hörnern schaut lächelnd herüber, als könnte er etwas mehr wissen. In seinen Augen bricht zeitlos das Licht. Von den Lasten beeindruckt, wirkt er müde geworden. Der Wald dahinter zeichnet verschwommen in Unschärfen Grüntöne. Die Bergkette hat sich der Schleierwolken entledigt.

(c) Foto: ...




[Kolumne/n.nagy/27.08.2014]





    Kolumne/n.nagy


    06.11.2017 Flüchtig

    05.10.2017 Who can it be NOW?

    01.09.2017 Kurz oder Lang

    31.07.2017 Konzentriert Euch

    20.07.2017 Kunst: eine Verantwortung

    12.06.2017 Weisses Papier

    17.05.2017 Salz im Tanz

    04.04.2017 Es wurmst

    07.03.2017 Two for Twelve

    08.08.2016 Micro Galleries

    22.07.2016 Pubculture

    21.06.2016 Spiel und die Welt

    12.05.2016 Friendly Alien

    25.04.2016 Spielfelder

    04.03.2016 WE COME AS FRIENDS

    26.02.2016 Sound the beast

    09.02.2016 Free China

    13.12.2015 Happy?

    10.11.2015 SPIELFELD

    16.10.2015 Mein K(r)ampf

    14.10.2015 Die Revolution frisst - Vereine die gerne AGs wären

    13.07.2015 Der Fremde

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    28.01.2015 Zabriskie Point: davor und danach

    12.12.2014 Xmas3

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    20.10.2014 herbstpartie-y

    23.09.2014 Dort – wo uns die Sprache erfindet

    27.08.2014 Zukunft war gerade – und jetzt!

    06.06.2014 Ein Sonntag im Mai

    29.04.2014 Damals - Zeiten der Unruhe

    24.03.2014 Krieg - Art

    14.02.2014 Cooperale

    11.11.2013 Straßennarben

    10.10.2013 Das blaue Wunder - eine Brücke

    05.09.2013 Belämmert mich - nicht.

    05.08.2013 Take Care – cam me free

    06.07.2013 Kunst-Aufwertung

    03.06.2013 Über Kinder der Iris

    13.05.2013 Grundlagen. Wer lehrte die Biene?

    27.03.2013 Venedig

    08.03.2013 HAARP - Harfenspieler

    29.01.2013 Keine Angst

    06.12.2012 Der Hofer wars ...

    29.11.2012 Sieben

    08.10.2012 Flashmobbing

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    02.08.2012 Keplerkoje - Gnadenlose Flut

    25.07.2012 Zuviel Hitze

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    18.05.2012 LEND WIRBELT

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    27.03.2012 Aufruf des Erinnerns (Iden des März)

    16.02.2012 2nd Floor - stadtmuseum

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    06.12.2010 United - und eine Diagonale

    12.10.2010 “Better Together”

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    27.07.2010 Grauschleier „Sport und Brötchen statt Drogen“

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    30.03.2010 Black is Black

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    15.12.2009 Theater der Unterdrückten - das Weltforum-Theaterfestival aus Graz

    15.11.2009 Schatz des Arif

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    13.09.2009 Daheimatlos

    08.08.2009 Parkland

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    10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen

    05.05.2009 Einmal Arbeit genügt.

    14.04.2009 Akademie Ortlos

    09.03.2009 Frühlingsverfolgen

    02.12.2008 Transkaukasische U-Boote

    08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen

    12.09.2008 BECAUSE

    10.07.2008 REGIONAL (e)

    27.06.2008 Frühsommerspiele

    08.04.2008 Nico will es wissen

    05.03.2008 Alles Schall und Rauch

    05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen

    23.02.2007 Über fall?

    05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I

    04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?

    13.06.2005 Gugi TV

    31.03.2005 Frühlingserwachen

    09.03.2005 Alles Lug ..?

    25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser

    31.01.2005 „Melodie“

    25.01.2005 Amen Dschijas

    10.11.2004 Mr. President

    05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II

    04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)

    22.09.2004 Adieu Marius

    14.09.2004 He romare!

    09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....

    28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT

    21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“

    24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"

    09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva

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