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Take Care – cam me free
Angeblich … nein, mit angeblich will ich erst gar nicht beginnen. Grundsätzlich gilt ja die Unschuldsvermutung von Anbeginn an. Alles andere sind vage Behauptungen, die sich auf welche Einflüsse und Gerüchte auch immer beziehen. Wahr oder nicht wahr, das ist hier die Frage, die dem Anschein innewohnt. Und angeblich hat es sich so zugetragen: Irgendwo draußen in der Vorstadt von Graz, sagen wir Feldkirchen. Dort führt jemand 2 Flüchtlingsheime, zumal das Flüchtlingswesen noch immer ein Geschäft ist. Noch dazu ein „dreckiges Geschäft“ wie mir unlängst ein Caritas Mitarbeiter nicht gerade zum ersten Mal erklärte, und der Mann sitzt ja direkt an der Quelle. Dort eben, im Süden von Graz, sollen angeblich Zustände herrschen, die mir zunächst als befremdend, erscheinen, obwohl ja diese Zustände ja schutz- und asylsuchende Fremde betreffen, die dort, mit der Grundversorgung des Landes Steiermark ausgestattet, leben. Lebendige Tote sind es zwar nicht – da habe ich schon andere Häuser gesehen; nur soviel, dass dort ganz „eigenwillige Zustände“ die Menschen und Familien im Bann halten. Der Mann, der mich daraufhin aufmerksam machte, heißt wie ein berühmter nah-östlicher Dichter und kommt in sehr gewählten Deutsch auf Bauschutt und Ratten – ich selbst konnte nur eine Maus auf dem bereitgestellten Video erkennen – zu sprechen. Doch der Sprung von der Maus zur Ratte ist nicht weit. Deutlich sichtbar auf dem Video war, dass in dem Haus wenigstens ein Nagetier zum Zeitpunkt der Video-Aufnahme wohnte. Nachts klettern diese Nager dann – angeblich – über die Kinder, wie mir ein Verwandter des Herrn, der wie ein nahöstlicher Dichter heißt, im besten Russisch erklärte, und hinterlassen Bissspuren. Diese Bisse habe ich nicht gesehen, auch war ich nicht persönlich anwesend. Fotomaterial habe ich diesbezüglich keines gesehen. Doch in einem emotionalen 'Gespräch ins Deutsche übersetzt wurden die kleinen Bisse sehr bildlich und natürlich emotional dargestellt. Auch das Umfeld im Lokal wo wir saßen, wurde nun auf das Gesprochene aufmerksam. Auch Blinde können hören und das Wort hat ja hoffentlich noch Beweiskraft zum unterstützenden Bild. So holt der Mann eine kleine Cam, die sich in einem weißem Handy befindet, hervor und bestätigt das zuvor gesagte – „angeblich“, liegt Bauschutt in den bewohnten Wohnungen. Klar und deutlich über den Touchscreen in der Vergrößerung zu sehen. Kein Zweifel. Die Vorwürfe an die Betreiberin des Flüchtlingsheim erscheinen nun ganz konkret, in den bewohnten Wohnungen befindet sich eine Baustelle und Bauschutt. Der Mann erzählt stockend und sichtbar peinlich berührt, dass er am Küchenboden schlafen musste und zeigt mir den abgeschlagenen Putz und freigelegte Leitungen – dabei hustete er mehrmals. Eine weitere Immission war der Lärm. „Angeblich“ kommen die Arbeiter mit der Hilti in die Wohnungen, wo auch Kinder leben. Die MitbewohnerInnen werden angehalten in der Baustelle mitzuarbeiten, zumal das Haus, wie bereits in Immobilienkreisen beworben, verkauft werden soll. Im Verkaufs-anbot wird optional freigestellt: mit oder ohne Flüchtlinge. Und dann plötzlich über Nacht, über den Vorwurf, dass - angeblich - von jenen Hausbewohnern, die hier nichts wie weg wollen, Geld – angeblich, 340 Euro - verlangt wurde und man via Internet diese sicherlich illegale Geldübergabe gerade noch verhindern konnte, wurde das Haus ohne jede Vorwarnung wie aus dem Nichts heraus vor ca. 2 Wochen geräumt. Ein Teil der BewohnerInnen kam nach Graz, ein weiterer Teil in die Obersteiermark. Dort, so hat mir die zuständige Heimreferentin der Caritas in einer öffentlichen Diskussion einmal vor Zeugen bestätigt, werden die Flüchtlingsheime im Mürztal intern als „Straflager“ tituliert – das ist schon 2 Jahre her, und bleiben wir in der Hoffnung, dass die BewohnerInnen nun dort Deutschkurse angeboten erhalten und nicht als Dealer rekrutiert werden; dass die Kurz´sche Bildungspflicht kurz oder lang nicht zwanghaft durchgesetzt werden will, sondern, dass man vom Recht auf Bildung spricht, genau so wie man vom Recht auf Arbeit spricht. Ich selbst bin überzeugt, dass die Menschen ja Arbeiten und Lernen wollen. Aber heute in Wahlkampfzeiten sind aufgeblähte Abschiebungen ja eher ein politisches Kalkül, als ein erweitertes Integrationsprogramm. Diese Abschiebungen und Verschickungen sind vom Standpunkt der Menschenrechte allesamt bedenklich und stellt sich die Frage der „Angeblichkeit“ auch im umgekehrten Sinn, wie die Unschuldsvermutung auch für Verdächtige der Schlepperei gelten sollte. Stattdessen wird verniedlicht von „schwarzen Schafen“ gesprochen, der Verbrecherbegriff überzogen einseitig dargestellt - ja, sogar alkoholisiertes Fahrradfahren heute als „verbrecherisch“ dargestellt. Die Zustände fordern ja geradezu den Slogan „Überwacht die Überwacher“ heraus und kann man davon ausgehen, dass Praktiken wie Nacht-Essensverbot für Muslime während des Ramadan, sexuelle Aufforderungen zu Dienstleistungen und illegale Schwarzarbeit – die Geschichte spielt in Straden - mit oder ohne cam me free freigespielt werden wollen um sich auf Verbesserungen einzulassen. Flüchtlinge als „Wahlkalkül“ zu missbrauchen ist ebenso – ich erspare Ihnen nun das Wort: Angeblich - als „verbrecherisch“ zu werten.
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[Kolumne/n.nagy/05.08.2013]
Kolumne/n.nagy
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12.06.2017 Weisses Papier
17.05.2017 Salz im Tanz
04.04.2017 Es wurmst
07.03.2017 Two for Twelve
08.08.2016 Micro Galleries
22.07.2016 Pubculture
21.06.2016 Spiel und die Welt
12.05.2016 Friendly Alien
25.04.2016 Spielfelder
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26.02.2016 Sound the beast
09.02.2016 Free China
13.12.2015 Happy?
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16.10.2015 Mein K(r)ampf
14.10.2015 Die Revolution frisst - Vereine die gerne AGs wären
13.07.2015 Der Fremde
10.06.2015 Vagabunden
20.03.2015 An-Statt-TV-Land
20.02.2015 FPF Filmpionier Bernhard Frankfurter
28.01.2015 Zabriskie Point: davor und danach
12.12.2014 Xmas3
14.11.2014 Klick it
20.10.2014 herbstpartie-y
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27.08.2014 Zukunft war gerade – und jetzt!
06.06.2014 Ein Sonntag im Mai
29.04.2014 Damals - Zeiten der Unruhe
24.03.2014 Krieg - Art
14.02.2014 Cooperale
11.11.2013 Straßennarben
10.10.2013 Das blaue Wunder - eine Brücke
05.09.2013 Belämmert mich - nicht.
05.08.2013 Take Care – cam me free
06.07.2013 Kunst-Aufwertung
03.06.2013 Über Kinder der Iris
13.05.2013 Grundlagen. Wer lehrte die Biene?
27.03.2013 Venedig
08.03.2013 HAARP - Harfenspieler
29.01.2013 Keine Angst
06.12.2012 Der Hofer wars ...
29.11.2012 Sieben
08.10.2012 Flashmobbing
07.09.2012 Club-Subculture again
02.08.2012 Keplerkoje - Gnadenlose Flut
25.07.2012 Zuviel Hitze
02.07.2012 Erdbeweger
18.05.2012 LEND WIRBELT
10.04.2012 Sturm - Kratzer am Meer
27.03.2012 Aufruf des Erinnerns (Iden des März)
16.02.2012 2nd Floor - stadtmuseum
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29.11.2011 Bleibt Papier geduldig?
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19.09.2011 Much too Much . Zuviel ist Zuviel
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18.07.2011 Eine „Annen4elfolge“
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26.04.2011 ...oder dem Tanz das Töten verging
22.02.2011 3-25 ist -23
10.01.2011 Minus 18-25
06.12.2010 United - und eine Diagonale
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24.08.2010 Smok-ie
27.07.2010 Grauschleier „Sport und Brötchen statt Drogen“
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02.02.2010 "Jojo"
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15.11.2009 Schatz des Arif
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30.09.2009 Hanedke
13.09.2009 Daheimatlos
08.08.2009 Parkland
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10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen
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14.04.2009 Akademie Ortlos
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08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen
12.09.2008 BECAUSE
10.07.2008 REGIONAL (e)
27.06.2008 Frühsommerspiele
08.04.2008 Nico will es wissen
05.03.2008 Alles Schall und Rauch
05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen
23.02.2007 Über fall?
05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I
04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?
13.06.2005 Gugi TV
31.03.2005 Frühlingserwachen
09.03.2005 Alles Lug ..?
25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser
31.01.2005 „Melodie“
25.01.2005 Amen Dschijas
10.11.2004 Mr. President
05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II
04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)
22.09.2004 Adieu Marius
14.09.2004 He romare!
09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....
28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT
21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“
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09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva