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United - und eine Diagonale

(von Norbert Prettenthaler)

Verschlafen im Blätterreigen der Herbst-Belichtungen. Kino darf anders geschehen. Ohne Eintritt. Ob es ein Katakombenkino im Keller der Student_innen der KHG, eine Projektion im TAL, Initiation des Volksgartenpavillon, oder der Kunstgarten wird bleibt der freieren Auswahl unbelassen. Rotierende Sequenzen um Bezirksstätten, Räume, die sich über Galleriengetriebe: Medienturm, Medienkunstlabor, Next Andrä, Gal-Zentrum herausarbeiten.

Laufbilder laufen ebenso, ohne Tross, wie ohne Diagonale selbst - abgelehnt oder eben nicht. Freilichten bedeutet sich über wanderndes Publikum, Menschen, die Räume entdecken wollen. Bewegung, die Wandermusikern wie Dichtern innewohnt, so hat das Medium den fixen Standort zur Dispo freigegeben. Dem Channeling-switch-over abends vom Schlafzimmer aus zu entkommen, bilden gerade Premieren innerhalb der subkulturellen kleinen Einheit ihre eigenste Sabotage, bewerben sich über die Propaganda der Gegenmaßnahmen entgegen Managementallüren und werden selten so kleinlich. Charakternischen der Raumkonstellationen zugeordnet bilden innerhalb der Symbiose Kunstwerk-Künstler eigenste Anknüpfpunkte: Kunstraum - öffentlicher Raum. Heute reicht ein Segeltuch, eine Fassade, jede Häuserwand um Raum freizuspielen, Projektionstore zu öffnen. Photo2010 ist ein ebensolcher Anfang. Der Volkgartenpavillon wurde angesichts intensiver Freibelichtungen in einen Rang gehoben, der weitere Öffnungszeiten geradezu heraufbeschwört. 

Wie weit heimisches Filmschaffen, Videokunst und Projektionen über die nicht unberechtigte Frage des Provinziellen hinaus wandern, um von einem Festival der Größenordnung einer Diagonale eben gerade deshalb nicht angenommen werden kann, bleibt in der "Stadt der Kinoerhebung", nach B. Frankfurter, Prinzip seiner eigensten Ablehnung. Gartenkino im KIG!, Kellerkino im Spektral, Lamour im Sub, NILcine ua. spielen eben nicht, als obs den Grazfilm nicht gäbe; als wenn die Dokuleiste des Forum Stadtpark keine inneren Früchte tragen würde. So stellt sich dennoch die Frage der Früchte der letzten Jahre und der Kunstfilmförderung der Cine-Kunst innerhalb des erweiterten Rahmens, wenn sich Projektcharakter eben gerade über den Provinziellen St-Bezug herstellen muss, was der Gefahr einer vorabhängigen Verhinderung gleichkommt, ohne an wahres regional-provinzielles Filmschaffen anzudocken: die Côte ist selten Paris eben und was soll man über die Zweitgrößte sagen?  Man sollte in Cannes überhaupt keine Filme drehen, ebenso in Venedig, in Locarno, weil Provinz eben nicht in die Köpfe will. Auch wenn mittlerweile Amsterdam, Belgrad, London, Teheran, Yerevan und Grosny die zweitgrößte Stadt Östereichs beglücken und man als Filmemacher japanische Lippen an eine bulgarische Hirtenflöte legt um eben eine neue Internationale  anzustimmen.

Ob ein klassisch provinzielles Beiratssystem im Vorfeld eine Auswahl, welche auch immer, treffen kann, lasse ich angesichts der Budgetdebatte von "Landes- und Gemeindemittel" offen. Was will man Ausgebildeten oder Wilden sagen, die einfach und frei gehen, ohne gleich im Vorfeld welcher dumpfen Auseinandersetzung auch immer auszuweichen, abwandern müssen - nach Wien vielleicht?  "Bunter Sand" war eben eine Versuchung in die Vorstadt zu ziehen und einem Park ins Gesicht zu sehen, oder zwei Parks und drei Straßenzügen und - völlig vorstädtisch eben in ein Viertel zu gehen und sich über sechs Einheiten im Kreis zu drehen.

Bleibt nur in den herbst-zeit-losen Apfel zu beißen und ebenso wie ein Brunnenmarktkino ein Augartenkino ein Lendkino wie ein Geidorfkino "Un-art-ed" auszuleuchten, in dem Low Budget Projektionen in die lichtungen zu heben.  Der Kontrollor fragt dabei wieder einmal altschulisch nach dem roten Faden, der sich selbst im neuen Potter aus dem schwachsinnig okkulten Geplänkel verzogen hat.


Text: Norbert Prettenthaler, 2010
Bild: *Noema* (gefunden über Flickr) lizensiert unter „Creative Commons License“
Originalfoto:
http://www.flickr.com/photos/intercultura/2748916737/sizes/l/

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[Kolumne/n.nagy/06.12.2010]





    Kolumne/n.nagy


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    31.05.2010 Es gilt die Unschuldsvermutung

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    15.12.2009 Theater der Unterdrückten - das Weltforum-Theaterfestival aus Graz

    15.11.2009 Schatz des Arif

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    10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen

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    14.04.2009 Akademie Ortlos

    09.03.2009 Frühlingsverfolgen

    02.12.2008 Transkaukasische U-Boote

    08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen

    12.09.2008 BECAUSE

    10.07.2008 REGIONAL (e)

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    05.03.2008 Alles Schall und Rauch

    05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen

    23.02.2007 Über fall?

    05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I

    04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?

    13.06.2005 Gugi TV

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    25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser

    31.01.2005 „Melodie“

    25.01.2005 Amen Dschijas

    10.11.2004 Mr. President

    05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II

    04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)

    22.09.2004 Adieu Marius

    14.09.2004 He romare!

    09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....

    28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT

    21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“

    24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"

    09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva

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