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He romare!
Lokalaugenschein: Franziskanerplatz, Graz. Die Roma-Musikerkinder stehen neuerlich vor dem Don Camillo. Was zwischenzeitig geschehen ist? Ein Dokumentarfilmprojekt wurde vom Bundeskanzleramt, Sektion Kunst mit einem Projektentwicklungsstipendiat ausgestattet und wir drehen mit dem Rumänen Marius. Der Kellner schaut noch immer gleich missmutig, wie vor Monaten aus der Wäsche und der nicht unbegabte Rumäne – HÖREN SIE SELBST HIN – bezichtigt der Bettlerei, wird nach wie vor von dem nicht weniger „begabten“ Kellner als :unfähig eingestuft. Auch andere Passanten machen Ihrem Ärger Luft – „Alles Bettler“. „Ich auch“ ... wollte ich, der ich von jenem Stipendiat nasche, schon frühmorgens. „Er auch“ – ich deute auf den Kameramann, übrigens ein Experte der Romamusik. Eine Dame im Gastgarten meint, dass der Junge ja doch ganz gut spielte Da muss man schon was geben, wenn sich einer bemüht, und das könne man hören. Ja, sage ich, wer Ohren hat, der hört. Der hört sogar das ungesungene Lied der Strasse zwischen den Zeilen. Ob jene Musikerkinder einen Antrag auf Musikschulausbildung beim zuständigen Ministerium stellen sollten. Ich fürchte Sie könnten auch dort der den Umständen nicht entsprechenden Bettelei verdächtigt werden. Das Auge der Verantwortlichen wandert mit uns, die wir uns mit jenem Stipendiat ausgestattet leichter tun als jene zur Strasse verpflichteten. Anstatt die Ohren aufzumachen geht vielen Grazern das Maul auf, wie ein altmorsches raunzendes Scheunentor, ansonsten müssten sie bekennen, das jene „Kinder“, schon frühzeitig sich mit uns auf Spanisch, italienisch, wie auch deutsch unterhalten. Unser Rumänisch, sowie die Romasprache sind uns gänzlich fremd. Somit muss ich zugeben, dass der junge Rumäne am Akkordeon eine bessere Figur macht, als die meisten vorübereilenden, seine Schwester ebenso. Übrigens muss klar und deutlich gesagt werden, dass jene Kinder in Rumänien zur Schule gehen und bloss über die Ferien hier in Graz weilen. Nennen Sie es wie sie wollen, mich erinnert’s an einen FERIALJOB. Hatte ja selbst mit 14 und 15 Jahren in einem Medikamentenlager am Grazer Entenplatz geschlichtet. Der Verdacht der „Kinderarbeit“ steht im Raum, was die Prüfungsverantwortlichen hinsichtlich jener Kinderarbeit einmal unsere zum Kostgeld verurteilten Lehrlinge und andere der Unterhaltsverpflichtung entzogenen Kleinen zu einer musikalischeren Möglichkeit verhelfen. Und wieder stimme ich mit Schwab überein: Das Lebendige ist das Leblose und die Musik. So stehen wir mit dem Kameraauge in der Grazer Herrengasse und verfolgen jenen leblosen Totentanz des Kaufrausches, der weder tänzerische Fähigkeiten, wenig Choreographie und noch weniger musikalische Qualität zum Ausdruck bringt. Für etwas Leben sollte die Bürgerwehr schon dankbar zeichnen und in den Säckel greifen, was kostet’s schon im Angesicht der Verhältnisse. Der kleine rumänische Tourist verdient sich sein Reisefieber wie andere auch, meine Geldbörse – mit mehreren Hundertern drin - sitzt noch am rechten Fleck und so sehen wir die Versuchung einer pauschalierten Kriminalisierung gelassen entgegen, zumal sich namhafte MUSIKER und MUSIKERINNEN – jene mit dem Orden der Anerkennung ausgestattet und sogar zwischenfinanziert – dieser „Sache“, wie ein FPÖ-Rat zu sagen pflegte, annehmen werden - höchstpersönlich. Ich persönlich werde mir von jenem Rumänen ein paar Töne beibringen lassen und über mein mangelhaftes Rumänisch, Spanisch und Italienisch nachsinnen. Vielleicht werden ich mir von jenen Kindern Mailand oder Genua zeigen lassen oder zu Pferd durch Siebenbürgen ... reden wir „la strada“ darüber, über den nächsten Urlaub, die Schule fängt an ... ...
[Kolumne/n.nagy/14.09.2004]
Kolumne/n.nagy
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05.10.2017 Who can it be NOW?
01.09.2017 Kurz oder Lang
31.07.2017 Konzentriert Euch
20.07.2017 Kunst: eine Verantwortung
12.06.2017 Weisses Papier
17.05.2017 Salz im Tanz
04.04.2017 Es wurmst
07.03.2017 Two for Twelve
08.08.2016 Micro Galleries
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21.06.2016 Spiel und die Welt
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25.04.2016 Spielfelder
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13.12.2015 Happy?
10.11.2015 SPIELFELD
16.10.2015 Mein K(r)ampf
14.10.2015 Die Revolution frisst - Vereine die gerne AGs wären
13.07.2015 Der Fremde
10.06.2015 Vagabunden
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20.02.2015 FPF Filmpionier Bernhard Frankfurter
28.01.2015 Zabriskie Point: davor und danach
12.12.2014 Xmas3
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20.10.2014 herbstpartie-y
23.09.2014 Dort – wo uns die Sprache erfindet
27.08.2014 Zukunft war gerade – und jetzt!
06.06.2014 Ein Sonntag im Mai
29.04.2014 Damals - Zeiten der Unruhe
24.03.2014 Krieg - Art
14.02.2014 Cooperale
11.11.2013 Straßennarben
10.10.2013 Das blaue Wunder - eine Brücke
05.09.2013 Belämmert mich - nicht.
05.08.2013 Take Care – cam me free
06.07.2013 Kunst-Aufwertung
03.06.2013 Über Kinder der Iris
13.05.2013 Grundlagen. Wer lehrte die Biene?
27.03.2013 Venedig
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29.01.2013 Keine Angst
06.12.2012 Der Hofer wars ...
29.11.2012 Sieben
08.10.2012 Flashmobbing
07.09.2012 Club-Subculture again
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25.07.2012 Zuviel Hitze
02.07.2012 Erdbeweger
18.05.2012 LEND WIRBELT
10.04.2012 Sturm - Kratzer am Meer
27.03.2012 Aufruf des Erinnerns (Iden des März)
16.02.2012 2nd Floor - stadtmuseum
23.01.2012 Neue Heimat
04.01.2012 Das verborgene Museum
29.11.2011 Bleibt Papier geduldig?
03.11.2011 Macht Platz
19.09.2011 Much too Much . Zuviel ist Zuviel
02.08.2011 Gries-Gardening
18.07.2011 Eine „Annen4elfolge“
29.06.2011 Arbeit macht über die Freiheit der Kunst freier
26.04.2011 ...oder dem Tanz das Töten verging
22.02.2011 3-25 ist -23
10.01.2011 Minus 18-25
06.12.2010 United - und eine Diagonale
12.10.2010 “Better Together”
24.08.2010 Smok-ie
27.07.2010 Grauschleier „Sport und Brötchen statt Drogen“
07.07.2010 Urbanes Verhandeln
31.05.2010 Es gilt die Unschuldsvermutung
30.03.2010 Black is Black
02.03.2010 Alles Schweigen - Shining: Ein Schubhaftgefängnis - Lager - in Vordernberg?
02.02.2010 "Jojo"
14.01.2010 Hotel §5 MRK
15.12.2009 Theater der Unterdrückten - das Weltforum-Theaterfestival aus Graz
15.11.2009 Schatz des Arif
30.10.2009 Mur-Boal
30.09.2009 Hanedke
13.09.2009 Daheimatlos
08.08.2009 Parkland
08.08.2009 Daheimatlos
10.06.2009 Kunst sollte man auch kaufen
05.05.2009 Einmal Arbeit genügt.
14.04.2009 Akademie Ortlos
09.03.2009 Frühlingsverfolgen
02.12.2008 Transkaukasische U-Boote
08.10.2008 Shanti-Kunstsitzen
12.09.2008 BECAUSE
10.07.2008 REGIONAL (e)
27.06.2008 Frühsommerspiele
08.04.2008 Nico will es wissen
05.03.2008 Alles Schall und Rauch
05.03.2008 Die üblichen Verdächtigen
23.02.2007 Über fall?
05.07.2006 Bürgerwehren, Bettler und Fremde I
04.07.2005 Nicht jeder ist eine Minderheit?
13.06.2005 Gugi TV
31.03.2005 Frühlingserwachen
09.03.2005 Alles Lug ..?
25.02.2005 Frauen in die Küche – Keller unter Wasser
31.01.2005 „Melodie“
25.01.2005 Amen Dschijas
10.11.2004 Mr. President
05.10.2004 Zeit der Zigeuner Teil II
04.10.2004 Zeit der Zigeuner (1. Teil)
22.09.2004 Adieu Marius
14.09.2004 He romare!
09.09.2004 Vielleicht kalt duschen .....
28.07.2004 GRAZ ERZÄHLT
21.07.2004 Aufgabe: „Alavitien“
24.06.2004 Wie du sagen „Kassa"
09.06.2004 Kindermusiker oder der Bürgermeister, der Pfarrer und die Diva
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