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Keine Angst
Angst war schon immer der falsche Ratgeber. Vor den Roma in Graz muss sich wirklich niemand fürchten. Ob sie nun sitzen, stehen oder liegen. Ob sie das Megaphon den Global-Player verkaufen oder – seit dem
Verfassungsgerichtshofurteil wieder erlaubt – dem Bettelverbot
entkommen den alten Gewohnheiten folgen. Dass nun der Andräplatz
endlich umgestaltet wird kann man nur gutheißen. Und bei genauer
Betrachtung als Nachbar ist ja die letzten Jahre schon einiges
geschehen. Eine Toilette aufzustellen ist wahrlich keine
Glanzleistung sondern öffentliche Notwendigkeit. Dann die
Restauration der Dach- und Rückenelemente, der Schranken, sowie die
Interventionen um den „Gottesacker“ – das urban gardening
projekt. Die urbanen Bienen danken es und so mancher Nachbar ebenso.
Manch Alteingesessener fürchtet sich vor der Platzneugestaltung
durch den Künstler Markus Wilfling. Design for all – Design für
soziale Innovation und Nachhaltigkeit lese ich auf dem Deckblatt der
Creative Industries Convention 2013 und finde, dass Nachhaltigkeit
und soziale Intervention gerade dieses Projekt beflügeln werden.
Bleibt auch zu hoffen, dass die Kernstockgasse zu gegebenen Anlass
auch gleich entnazifiziert und das Büro der Nachbarschaften ein
Stadtraumprojekt von Gunda Bachan aufgewertet und ausfinanziert wird.
Kultur fängt im Umgang zueinander an und eben dort erweist sich ob
wir Umgangsformen oder die nötig respektvolle Umgangskultur
entwickelt haben. Gerade die Verdichtung von NGOs im Naheumfeld
zeigt, dass die soziale Intervention ja längst stattgefunden und
Politur wenigstens angedacht wird. Aber manch Metallgitter vor der
eigenen Wohnungstür scheint da entschieden dagegen zu sprechen. Aber
keine Angst, da sperrt sich jemand gerade selbst von Innen ein.
Niemand würde hinter zwei Sicherheitsschleusen auf die Idee kommen,
dort im Stiegenhaus zu zelten ... zu betteln ... oder vielleicht in
fremden Postkästen zu schnüffeln; wobei jedoch ebendort eindeutig
mehr als rechtslastige Propagandabroschüren von den Postbeamten
ausgetragen werden. Man müsste nach dem Küsselurteil doch an die
schlussendliche Vernunft appellieren, dabei wird gerade hier weiter
Angst geschürt. Bleibt zu hoffen, dass die Polizeimediation in
dieser Angelegenheit erfolgreich verlaufen wird und jene, die sich im
Vorfeld als zu wichtig aufblasen im nötigen Maß der
Selbsterkenntnis ankommen. Und dass trotz des allvermuteten
Aberglaubens auch im Jahr 2013 sie nichts ummittelbar Auslöschendes
treffen wird. Oder, dass jene Anrainer den Glücksschlüssel 2013 in
der Kleinen Zeitung gelesen haben. Prof. Elie G. Karam führt dort
aus, dass
ein ängstliches Temperament der wichtigste Vorhersagefaktor für
eben seelische Störungen ist.
Die Apokalypse wurde gerade aufgeschoben und jene, die wieder einmal
mit einem Datum aufwarteten sprechen jetzt von Paradigmenwechsel,
Quantensprüngen in ein New Age Bewusstsein und die bahnbrechende
Erkenntnis, und plötzlich, dass man dazu nicht unbedingt in einen
alten Maya Kalender absteigen muss. Endzeit ist für die Einen das
Ende, das vorgegebene Ablaufdatum und für den Rest die Entrückung
in eine neue Welt – selbstbestimmt und ohne Angst. Auch wenn 2013,
2014 von der Nasa Sonnenstürme prognostiziert werden, so kann man
doch gespannt bleiben, wie sich Informationszeitalter, Sonnenstürme
und Sozialprojekte miteinander bedingen. Wir werden uns trotz
Sicherheitswahn nicht chippen lassen, um gerade eben der
Vogelfrei-Mentalität nicht wieder in die Quere zu kommen. Im
Sanskrit heißt Maya Täuschung, etwas was uns täuscht und im
Zeitalter der vermehrten Suggestion die wahren Codes und Zeichen
immer wieder verdeckt und verunheimlicht. Mit der Angst lässt sich
arbeiten und täuschen. Man kann von Glück reden, wenn man in der
Selbsterkenntnis landet, dass gerade im Jahr wo DIE GRÜNEN das
Kulturamt übernehmen, Kunst und Kultur in erweiterte Bereiche Einzug
halten werden. An einem kleinen Park kann man beginnen. Und
„Gottesacker“ muss ja nicht auf ewig weiterhin „Friedhof“
heißen.
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[Kolumne/n.nagy/29.01.2013]
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